Olympia 2024: Warum dieser Saarländer für den Libanon ins Tennisspiel einsteigt

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Olympia 2024: Warum dieser Saarländer für den Libanon ins Tennisspiel einsteigt

Im Jahr 2024 finden die Olympischen Spiele in Paris statt, und während die meisten Athleten ihre Heimatländer vertreten werden, gibt es einen Saarländer, der sich für einen ungewöhnlichen Weg entschieden hat. Der Tennisprofi Hugo Nys wird bei den Olympischen Spielen für den Libanon antreten. Doch warum hat sich der in Saarbrücken geborene Athlet für diese Entscheidung entschieden? In diesem Artikel erfahren Sie, welches die Gründe für diese ungewöhnliche Wahl sind und wie Nys' Weg zum Libanon aussah.

Olympia: Warum dieser Saarländer für den Libanon ins Tennisspiel einsteigt

Er ist der fünfte Deutsche! Vier DTB-Profis sind beim olympischen Tennis-Turnier dabei. Aber eigentlich sind es fünf. Das Quintett füllt Benjamin Hassan (29) auf, doch der startet für den Libanon.

Ein ungewöhnliches Abenteuer

Ein ungewöhnliches Abenteuer

Für den Libanon spielt er auch im Davis-Cup, wie einst sein Vater, der als 17-Jähriger aus dem Bürgerkrieg nach Deutschland floh. Bis heute ist er Trainer beim TC Neuwied.

Kurios aber ist, dass Hassan bei ATP-Turnieren und den Grand Slams unter deutscher Flagge antritt. Wie kommt das? Die Nummer 170 der Welt zu BILD: „Ich bin in Merzig im Saarland geboren, in Koblenz aufgewachsen, bin mein ganzes Leben Deutscher. Die libanesische Staatsbürgerschaft habe ich erst seit 2018, seitdem wechselt ständig meine Flagge im Tennis.“

Die Fahnen-Verwirrung

Die Fahnen-Verwirrung

„Dafür ist die ATP (Männertennis-Organisation – d. Red.) verantwortlich, aber die redet nicht mit mir.“ 2021 sagte ihm ein Freund, dass er plötzlich unter libanesischer Flagge in den Ergebnissen auftauche. „Davon wusste ich nichts.“ Im Oktober 2023 stand dann plötzlich wieder Schwarz-Rot-Gold neben seinem Namen, bis zu den French Open im Mai.

Hassan: „Seitdem habe ich gar keine Fahne mehr. Ich bin ratlos!“ Nur bei Olympia, da ist er ganz klar Libanese. Der Verband kam auf mich zu und fragte, ob ich für den Libanon Davis-Cup spielen wolle. Darüber habe ich mich für Olympia qualifiziert“, sagt er.

Ziele und Ambitionen

Ziele und Ambitionen

Die Sprache versteht er, spricht sie aber nicht so gut. Selbst mit seinem Berliner Trainer Hasan Ibrahim (28), spricht er nur deutsch. Hassans Ziel sind die Top 100 und bei einem Grand Slam ins Hauptfeld zu kommen. Derzeit spielt er regelmäßig die Qualifikationen, auch Ende August bei den US Open wieder.

Dass es noch nicht zu mehr reichte, liegt an einer langen Pause. Benjamin Hassan in Paris. Er spielt gern Schach und Karten, ist selbst ernannter Weltmeister im Armdrücken

Die Karriere

Die Karriere

„Mit 12, 13 Jahren verlor ich das Interesse am Tennis und war neun Jahre nur Hobby-Spieler. Dann kam ein Challenger-Turnier nach Koblenz und ich bekam eine Wild Card. Die war das Sprungbrett zurück auf den Platz“, sagt Hassan, der einst vier Semester Englisch und Sport auf Lehramt studierte, dann aber abbrach.

„Ich bereue die lange Pause ein bisschen, aber man kann nie wissen, wie es gelaufen wäre. Es sind gemischte Gefühle“, sagt er heute. Finanziell über die Runden kommt er erst seit einem Jahr. „Bis dahin halfen die Liga-Spiele und mein Vater. Auf Future-Ebene und beim Challenger machst du meist Minus.“ Klar, wenn man nur 1500 Euro bekommt. Und dafür muss man schon gewinnen, und zwar das Turnier.

Das Olympia-Debüt

Das Olympia-Debüt

Bei den Boss Open in Stuttgart spielte Benjamin Hassan im Juni, schied aber früh aus. In der ersten Runde am Sonnabend muss er gleich gegen den Amerikaner Chris Eubanks (28), die Nummer 105, ran. Da ist er Außenseiter. „Ich hätte auch lieber gegen Carlos Alcaraz gespielt, wie mein Teamkollege. Oder auch Novak Djokovic oder Rafael Nadal, einen Kracher eben. Das wäre super gewesen.“

Dafür muss er wohl nun doch das Hauptfeld eines Grand Slams erreichen.

Heike Meier

Ich bin Heike, ein leidenschaftlicher Experte für Motorsport und Autor auf der Webseite Motor Kart. Als Teil des Teams liefere ich die neuesten Nachrichten aus der Welt des Motorsports mit strenger Objektivität. Meine langjährige Erfahrung und Begeisterung für Kartrennen ermöglichen es mir, fundierte und informative Artikel zu verfassen, die die Leser in die aufregende Welt des Motorsports eintauchen lassen. Meine Liebe zum Detail und meine Fachkenntnisse machen mich zu einer verlässlichen Quelle für alle Motorsportfans, die stets auf dem neuesten Stand bleiben wollen.

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