Aufregende Liste von Matthäus! Die 10 größten Nationalspieler aller Zeiten

Aufregende Liste von Matthäus! Die 10 größten Nationalspieler aller Zeiten

Die deutsche Fußball-Nation ist bekannt für ihre reiche Geschichte und ihre erfolgreichen Spieler. In diesem Artikel präsentieren wir eine aufregende Liste, die von keinem anderen als dem Fußball-Legenden Lothar Matthäus zusammengestellt wurde. Der ehemalige Nationalspieler und Weltmeister von 1990 hat seine persönliche Top-10 der größten Nationalspieler aller Zeiten erstellt. Von Torhütern bis hin zu Stürmern, Matthäus hat alle Positionen abgedeckt und seine Favoriten ausgewählt. Wir sind gespannt, welche Spieler in dieser exklusiven Liste vertreten sind und welche Überraschungen uns Matthäus bereitet hat.

Die größten Nationalspieler aller Zeiten: Lothar Matthäus' Fazit

Die Aufgabe, die mir von SPORT BILD gestellt wurde, hatte es in sich: Ich wurde gebeten, anlässlich des Abschieds von Manuel Neuer, Thomas Müller und Ilkay Gündogan aus der Nationalmannschaft meine Top-10-Spieler der DFB-Geschichte aufzustellen.

Die Entscheidung war nicht leicht

Ich habe noch einmal viel nachgelesen, mir selbst Tabellen aufgeschrieben. Dass ich mich selbst nicht mit in die Liste nehme, war klar: Das macht man nicht – und zum anderen konnte ich so einen Platz mehr gewinnen für die tollen Spieler, die mir in den Kopf kamen.

Es waren sehr enge Entscheidungen, speziell bei Thomas Müller, Rudi Völler und Uli Hoeneß habe ich sehr lange überlegt. Es tut mir selbst weh, dass sie nicht auftauchen. Aber dies sind meine Top 10 in der Geschichte der deutschen Nationalmannschaft.

Die Top 10 der DFB-Geschichte

Platz 1: Franz Beckenbauer

Franz ist die Nummer 1. Alles, was er angefasst hat, hat Franz glänzen lassen. Er war nicht nur elegant, er hat auch trotz Verletzungen gespielt, für sein Team auf die Zähne gebissen, wie im WM-Halbfinale 1970 gegen Italien. Franz hat wichtige WM-Tore geschossen. Er fing im Mittelfeld an, hat dann die Position des Liberos für sich erfunden. Er war ein geborener Kapitän, auf dem Feld und außerhalb. Seine Strahlkraft für den Fußball in Deutschland ist unerreicht, er war in allem ein Vorbild: Franz ist der größte Botschafter, den Deutschland je hatte – nicht nur im Sport.

Platz 2: Gerd Müller

Der Bomber der Nation. Gerd hat unglaubliche Tor-Quoten, im DFB-Trikot pro Länderspiel im Schnitt über ein Tor geschossen: 68 Treffer ins 62 Spielen sind unglaublich. Er hat in Endspielen getroffen, bei WM, EM oder Landesmeister-Cup. Die Art, wie er die Tore geschossen hat, war unnachahmlich. Er bleibt zudem in der Bundesliga uneinholbar als Rekordtorschütze.

Platz 3: Miroslav Klose

Ein ruhiger, bodenständiger Mensch, ähnlich wie Uwe Seeler. Miro hat sämtliche Rekorde gebrochen: Er ist DFB-Rekordhalter mit 71 Toren, hat den WM-Rekord von Ronaldo mit 16 Toren gebrochen. Zudem hat er nach mir die zweitmeisten Länderspiele (137) absolviert. Miro ist mit Kalle Riedle der beste Kopfballspieler, den wir jemals hatten.

Platz 4: Uwe Seeler

Uwe hat vier Weltmeisterschaften gespielt. Sein Torinstinkt war unglaublich, er ist bis heute der Mister HSV. Er gehörte zu meinen Helden, war der Bundesliga immer verbunden und war immer bescheiden und bodenständig. Den Spitznamen Uns Uwe hat er zu Recht verdient.

Platz 5: Manuel Neuer

Der beste Torwart der Geschichte. Ohne ihn wäre der WM-Sieg 2014 undenkbar gewesen. Er hat das Torwartspiel neu erfunden. Neuer hat eigentlich die Position, die Franz Beckenbauer kreiert hat, übernommen. Er hat 124 Länderspiele gemacht, wurde fünfmal Welttorwart und steht noch eine Stufe über Sepp Maier und Oliver Kahn.

Platz 6: Philipp Lahm

Er eröffnete beim Auftaktspiel 2006 mit seinem Traumtor gegen Costa Rica das Sommermärchen. 2010 übernahm er bei der WM die Kapitänsbinde von Michael Ballack und war der Anführer einer jungen Mannschaft, die begeisternden Fußball gespielt hat. 2014 krönte er sich und Deutschland mit dem WM-Titel, spielte dabei bei der WM in Brasilien auf zwei verschiedenen Positionen Weltklasse.

Platz 7: Toni Kroos

Bei der WM 2014 der überragende Mann im Mittelfeld. Das 7:1 gegen Brasilien im Halbfinale war das beste Spiel seiner Karriere. Bei der EM 2024 hat er das Vertrauen von Julian Nagelsmann zurückgegeben und mit seiner Spielweise das Team dirigiert. Damit wurden die Fans in Deutschland zurückgewonnen. Dazu kommen seine Erfolge auf Vereinsebene, die eine Strahlkraft auf der ganzen Welt haben: Sechs Champions-League-Titel sind herausragend, er ist heute ein Gesicht für Deutschland – weltweit.

Platz 8: Andy Brehme

Der intelligenteste Spieler, mit dem ich je zusammen in einer Mannschaft war. Der Einzige, der links und rechts gleich stark schießen konnte. Der Einzige, der im WM-Finale 1990 getroffen hat. Andy war wie ein Bruder für mich. Wir haben damals mehr Zeit im Hotelzimmer miteinander verbracht als mit unseren jeweiligen Lebenspartnern. Andy war nie der Schnellste, Kopfball- oder Zweikampfstärkste. Aber er hat die Duelle, in die er gegangen ist, immer gewonnen. Er ist nie ins Leere gegrätscht. Andy hat immer genau gewusst, was er zu tun hatte. Bei keinem anderen Spieler habe ich in 20 Jahren Profifußball weltweit so etwas gesehen. Wir hatten riesiges Vertrauen und blindes Verständnis zueinander.

Platz 9: Fritz Walter

Ich habe ihn nie spielen sehen, kann ihn fußballerisch nicht einschätzen. Aber: Wenn einer bei so einer Weltmeisterschaft wie 1954 die Mannschaft anführt, gehört er in die Top 10. Er hat nicht das entscheidende Tor im Endspiel gemacht, war im reiferen Alter, wollte eigentlich gar nicht zur WM mitfahren. Es war der wichtigste Weltmeister-Titel für Deutschland, speziell nach dem Zweiten Weltkrieg. Walter wurde zum verlängerten Arm von Sepp Herberger. Er hat dazu beigetragen, den Fußball in Deutschland populär und salonfähig zu machen. Er war Kapitän beim überraschendsten WM-Titel der Geschichte.

Platz 10: Günter Netzer

Mein Idol schlechthin. Von daher bin ich vielleicht voreingenommen. Er war ein anderer Typ als viele andere, u. a. mit einer eigenen Disco, speziellem Haarschnitt und Ferrari – und wurde schnell Kult. Es war genial, was er mit dem Ball gemacht hat. Er war nicht nur ein Genie, das den Ball gestreichelt hat. Günter war genauso ein Anführer. 1972 beim 3:1-Sieg in England – dem ersten in Wembley überhaupt – hat er sein größtes Spiel abgeliefert. Im Nachhinein wurde seine Laufleistung von einer Universität in diesem Spiel gemessen. Das waren 13,2 Kilometer! Das zeigt: Günter Netzer hat auch für die Mannschaft gearbeitet, wenn es nötig war. Viele in meinem Alter wollten so sein wie er. Seine Ausstrahlung und Genialität nimmt mich bis heute ein.