Unlautere Wetten: Bayern-Basketballer werfen Daten-Scout hinaus
Die Basketball-Abteilung des FC Bayern München hat einen Daten-Scout entlassen, nachdem dieser Verdacht auf unlautere Wetten erregt hatte. Der Vorfall wirft ein schlechtes Licht auf den deutschen Basketball und die integrität des Sports insgesamt. Laut Informationen des Vereins sollen die illegalen Aktivitäten des Scouts über einen längeren Zeitraum stattgefunden haben. Die Bayern-Basketballer haben umgehend reagiert und den Scout von seinen Aufgaben entbunden. Der Fall wird nun von den zuständigen Behörden untersucht. Die Fans des FC Bayern sind schockiert und enttäuscht von diesem Skandal, der den Ruf des Vereins beschädigt. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen dieser Vorfall für den Verein und den deutschen Basketball haben wird.
Millionen-Geschäft mit illegalen Sportwetten: Bayern-Basketballer werfen Daten-Scout hinaus
Eigentlich sind in Deutschland Wetten auf Amateur- und Jugendsport verboten. Das regelt der Glücksspielstaatsvertrag. Trotzdem werden solche Wetten von ausländischen Anbietern immer wieder angeboten. Was zunächst in den unteren Fußball-Ligen begann, ist längst auch bei anderen Sportarten wie Volleyball und Basketball gang und gäbe.
Dabei mischen sich sogenannte Datenscouts unter die Zuschauer, erfassen live Spielstände, Tore und Punkte und geben sie an ihre Auftraggeber weiter. Ein illegales Geschäft, das Millionen umsetzt.
Der jüngste Fall im Basketball
Am 13. Oktober schlich sich ein solcher Scout im BMW Park in München für die Partie des FC Bayern II in der ProB (3. Liga) gegen den BBC Coburg (75:77) ein. In Deutschland sind aber nur Wetten auf die Easycredit BBL, den Pokal und die ProA (2. Liga) zulässig.
Doch nach einem Hinweis wurde der Scout enttarnt und gemäß dem Hausrecht aus der Halle geschmissen!
Der Krimi beginnt
Drei Wochen zuvor begann der Krimi rund 800 Kilometer weiter nördlich beim SC Rist Wedel vor den Toren von Hamburg. Der Heimatverein von Weltmeister Justus Hollatz (23) spielt in der Nord-Staffel der ProB. Und empfing zum Saisonauftakt die Berlin Braves (65:104) in der maroden Steinberghalle.
„Bei dieser Partie wurde im Internet eine Live-Wette angeboten“, erzählt Marketing-Frau Britta Wien-Hansen. „Wir haben das aber gar nicht mitbekommen. Sonst hätten wir den Daten-Scout sofort aus der Halle verwiesen.“
Ein Kämpfer gegen illegale Sportwetten
Thomas Melchior (45) meldete sich in Wedel und teilte den Verantwortlichen mit, was vorgefallen war. Illegale Wetten! Der gebürtige Görlitzer war selbst spielsüchtig und hat sich inzwischen bundesweit als Kämpfer gegen illegale Sportwetten einen Namen gemacht. Melchior überwacht ehrenamtlich den Wett-Markt und gibt immer wieder Hinweise auf verbotene Machenschaften.
Beim nächsten Heimspiel am 12. Oktober gegen Lok Bernau (83:64) warteten die Wedeler darum erneut auf einen Scout. Sogar ein TV-Team des NDR war gekommen, um ihn gegebenenfalls zur Rede zu stellen. Aber – niemand erschien .
Dafür aber am nächsten Tag in München! Wieder gab Melchior einen Tipp. Und diesmal wurde der Scout vor die Tür gesetzt.
Foto: BILD
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