Obwohl die DFL mehr Millionen für Auslandsreisen bereitstellt: Warum bleibt Leverkusen, der Meister, zu Hause geblieben?

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Obwohl die DFL mehr Millionen für Auslandsreisen bereitstellt: Warum bleibt Leverkusen, der Meister, zu Hause geblieben?

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat in diesem Jahr millionschwere Investitionen in Auslandsreisen getätigt, um deutsche Fußballteams auf internationaler Ebene zu promoten. Doch Leverkusen, der Meister, bleibt zu Hause geblieben. Dieser Umstand wirft Fragen auf, warum ein solches Vorgehen getätigt wurde. Immerhin ist es üblich, dass deutsche Teams nach dem Gewinn des Meistertitels auf eine Siegestour gehen, um ihre Erfolge zu feiern. Doch in diesem Fall blieb Leverkusen zurück. Was sind die Gründe hinter dieser Entscheidung? Wir werden dies in diesem Artikel näher beleuchten.

Leverkusen bleibt zu Hause, während Augsburg durch die Welt reist

Die Auslandsvermarktung der Bundesliga erfährt einen leichten Aufwärtstrend, für die neue Saison rechnet die DFL mit knapp 220 Mio. Euro. Trotzdem bleibt viel Luft nach oben. Umso wichtiger ist, dass die 36 Profiklubs im Sommer-Trainingslager in Amerika, Afrika und Asien Werbung für die Liga machen – wofür sie von der DFL ab sofort höher belohnt werden.

Sport Bild erfuhr: Der Topf wird von fünf auf 7,5 Mio. Euro aufgestockt! Die Bayern fliegen nach Südkorea, Heimat ihres Verteidigers Minjae Kim (27). Auch Dortmund und Stuttgart zieht es nach Asien, Frankfurt und Leipzig in die USA. Augsburg macht sich auf den weiten Weg nach Südafrika – und kassiert dafür insgesamt 750 000 Euro inklusive Prämien von Partnern und dem Kap-Staat.

Warum sagt Meister Leverkusen Nein zu Auslandsreise?

Warum sagt Meister Leverkusen Nein zu Auslandsreise?

Ausgerechnet Meister Leverkusen bereitet sich lieber im Schwarzwald vor. Das löst teilweise Unverständnis im DFL-Präsidium aus, zumal der Werksklub gerade in Mittel- und Südamerika viele Fans hat. Und gerade Bayer-Boss Fernando Carro (59) die schlechte DFL-Auslandsvermarktung oft kritisiert hat.

Die erfolgreiche Titelverteidigung hat Priorität für den Double-Gewinner. Carro trägt die Schwarzwald-Entscheidung zu 100 Prozent mit. Trainer Xabi Alonso (42) kann die Saisonvorbereitung nun nach seinen Wünschen gestalten, muss keine Rücksichten aufgrund langer Flüge, Zeit- und Klima-Umstellung nehmen. Ohne Fernreise können zudem die Rückkehrer von der Heim-EM (Wirtz, Tah, Andrich, Xhaka, Grimaldo, Frimpong, Schick, Hlozek, Kovar) und der Copa América (Palacios, Hincapié) besser ins Training integriert werden.

Das war Alonso und Sportchef Simon Rolfes (42) wichtig, zumal die Nationalspieler nach dem Finale in der Europa League (0:3 gegen Bergamo) und dem Gewinn des DFB-Pokals (1:0 gegen Kaiserslautern) ohne Pause zu den Turnieren gereist waren.

Statt des Sommer-Trainingslagers plant Leverkusen für den Herbst in Kooperation mit der DFL eine Trophy-Tour mit Carro und Rolfes in Amerika. Auch Ex-Stars des Klubs wie Paulo Sergio (55) werden dabei sein. Mit Meisterschale und DFB-Pokal geht es nach Brasilien, Mexiko und in die USA. Bedeutet aber auch: Ohne Mannschaft gibt es kein Geld aus dem neuen DFL-Topf.

Neue Regeln für die Auslandsvermarktung

Neue Regeln für die Auslandsvermarktung

Ausgeschüttet werden die 7,5 Mio. Euro an Vereine, die in die 14 Zielmärkte reisen: USA, Mexiko, Brasilien, Nordafrika, Mittlerer Osten, Nigeria, Südafrika, China, Japan, Thailand, Vietnam, Indonesien, Indien und Südkorea. Bisher gab es dafür maximal 300 000 Euro für einen Bundesligisten: 200 000 Euro als Sockelbetrag und bis zu 100 000 Euro zusätzlich, wenn optionale DFL-Maßnahmen umgesetzt werden.

Ab der neuen Saison gilt: maximal 450 000 Euro (300 000 Euro Sockel, bis zu 150 000 zusätzlich). Für einen Zweitligisten gibt es die Hälfte, also bis maximal 225 000 Euro. Jeder Klub kann dreimal pro Saison aus dem Topf belohnt werden.

Für die Saison 2025/26 steht die nächste Änderung an – vorausgesetzt, das DFL-Präsidium stimmt zu: Die 36 Klubs erhalten nicht mehr gleiches Geld für Auslandsreisen. Sondern es werden vier Bewertungskriterien eingeführt:

  • Der sportliche Erfolg.
  • Die Bekanntheit des Klubs im Zielmarkt.
  • Die Existenz lokaler Spieler im Kader.
  • Die Bewertung des Klubs durch den Medienpartner im Zielmarkt (TV-Reichweite, Pay-Abos etc.)

DFL-Präsidiumsmitglied Oke Göttlich (48/St. Pauli) sieht die geplante Änderung kritisch, da in erster Linie – wie bei der Verteilung der internationalen Bundesliga-TV-Einnahmen – Topklubs profitieren würden. Göttlich macht sich für eine andere Änderung stark: Es soll auch DFL-Geld geben, wenn statt nach Übersee in die Nachbarländer gereist werde. Begründung: Gerade in England, Holland, Dänemark oder Polen sei das Interesse der Fans an der Bundesliga groß – nicht nur vor dem TV, viele würden sich die Spiele auch im Stadion ansehen.

Heike Meier

Ich bin Heike, ein leidenschaftlicher Experte für Motorsport und Autor auf der Webseite Motor Kart. Als Teil des Teams liefere ich die neuesten Nachrichten aus der Welt des Motorsports mit strenger Objektivität. Meine langjährige Erfahrung und Begeisterung für Kartrennen ermöglichen es mir, fundierte und informative Artikel zu verfassen, die die Leser in die aufregende Welt des Motorsports eintauchen lassen. Meine Liebe zum Detail und meine Fachkenntnisse machen mich zu einer verlässlichen Quelle für alle Motorsportfans, die stets auf dem neuesten Stand bleiben wollen.

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