Handball: Berliner Spieler mit Stadtproblemen, Reichmann fährt mit dem Rad zum Training
In der Hauptstadt Deutschlands herrscht Unruhe im Handball-Lager. Die Berliner Spieler kämpfen derzeit mit Stadtproblemen, die ihre Leistung auf dem Platz beeinträchtigen. Doch einer, der sich nicht von den Widrigkeiten der Stadt entmutigen lässt, ist Reichmann. Der engagierte Spieler hat gefunden, dass ein Radfahren zum Training nicht nur die Umwelt schont, sondern auch seine eigene Fitness verbessert. Die Frage bleibt jedoch, ob dies ausreichend ist, um die aktuellen Probleme des Teams zu lösen. In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob Reichmanns Initiative eine Wende im Spiel der Berliner bringen wird.
HandballHerzschmerz: Berliner Spieler kehrt mit Stadtproblemen zurück
Frisch ausgeruht und in bester Laune startete am Donnerstag der Vize-Meister Füchse Berlin ins Training für die neue Saison in der Daikin-Handball-Bundesliga. Insgesamt begrüßte Trainer Jaron Siewert (30) vier neue im Kraftraum.
Lasse Ludwig (21) und Max Beneke (21) kehren zwei Füchse aus Potsdam zu den Berlinern zurück, aus der Schweiz von den Kadetten Schaffhausen stößt Lukas Herberger (29) dazu und von den Löwen Bundesliga-Rückkehrer Tobias Reichmann (36).
Kurios, mit Reichmann kommt ein waschechter Berliner zu den Füchsen, der aber in seiner Karriere nie für ein Berliner Team gespielt hat.
Der Linkshänder lacht und sagt zu Sport Bild: „Den einzigen Berliner Verein, den ich mal hatte, war beim Schwimmen der SV Post Berlin, da habe ich schon mal hier auf dem Gelände trainiert und die Halle heute sogar wiedererkannt. Aber ich war 9 Jahre alt, als ich mit meinen Eltern raus aufs Land nach Brandenburg gezogen bin. Danach hat sich das mit dem Handball nie ergeben.“
Über Lok Rangsdorf die Sportschule in Cottbus ging es hinaus in die Handballwelt, u.a. Kiel, Wetzlar, Kielce, Melsungen zuletzt Löwen. Reichmann hat dabei alles gewonnen, was man gewinnen kann: Meistertitel, Pokalsiege, Champions-League-Triumphe, er ist Europameister und holte 2016 auch Olympia-Bronze.
Ich kenne mich als Berliner in Berlin nicht aus, sagt Reichmann. Jetzt, im Herbst seiner Karriere, will er mit den Füchsen noch einmal durchstarten und genießt dabei ungewohnte Heimatgefühle.
RadfahrerTalent: Reichmann startet mit dem Fahrrad zum Training in Berlin
Reichmann lacht herzhaft: „Es ist schön, als geborener Berliner wieder hier zu sein, aber ich bin zurzeit bestimmt der schlechteste Berlin-Kenner, der Unwissendste den es gibt. Ich habe überhaupt keine Ahnung, mich braucht wirklich keinen fragen, wo geht es hier nach Spandau oder Köpenick, ich weiß es nicht. Ich bin wirklich völlig raus.“
Auch eine Wohnung hat der Ex-Nationalspieler bisher nicht. „Das ist aber nicht so schlimm. Ich werde wohl erst mal in Rangsdorf bleiben, wo meine Eltern noch wohnen. Mit der Wohnungssuche ist es hier doch schwieriger. Und die freuen sich mich jetzt wieder öfter zu sehen, als nur zweimal im Jahr.“
Wie kommt Reichmann von da pünktlich zum Training? „Ich nehme erst einmal den Regionalexpress, die S-Bahn und dann weiter mit dem Fahrrad. Ob ich mich 50 Minuten lang im Auto über den Verkehr ärgere, oder eine Stunde und zehn Minuten entspannt im Zug sitze, da nehme ich die paar Minuten länger lieber in Kauf.“
Seine Familie, Ehefrau Sarina und die Kinder Karl Henry (10) und Ella Sophie (8), ziehen nicht mit nach Berlin, bleiben im Familien-Haus in der Nähe von Kassel wohnen. Reichmann erklärt: „Meine Kids sind schulpflichtig, sie da aus ihrem Umfeld herauszureißen, wäre nicht gut.“
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