Die Rhein-Neckar Löwen, eines der erfolgreichsten Teams der Handball-Bundesliga (HBL), erleben ein Desaster in der aktuellen Saison. Der Titelverteidiger der deutschen Meisterschaft hat sich in einem Absturz befunden, der sich als eine wahre Katastrophe für die Mannschaft und ihre Fans darstellt. Trotz hoher Erwartungen und einer starken Kaderzusammenstellung, konnten die Löwen nicht an ihre vergangenen Erfolge anknüpfen und stürzten in ein Chaos, das sich nicht nur sportlich, sondern auch finanziell und strukturell bemerkbar macht. In diesem Artikel werden wir den Absturz der Rhein-Neckar Löwen genauer unter die Lupe nehmen und die Gründe für dieses Desaster analysieren.
RheinNeckar Löwen zerstört: Abriss der Saison in der HBL
Zum Jahresabschluss gibt's Zeugnisse in der stärksten Liga der Welt! SPORT BILD hat die Saison 2023/24 in der Daikin Handball-Bundesliga intensiv begleitet, an Spieltagen und zwischen den Spielen beobachtet, recherchiert, analysiert. Jetzt vergeben die Handball-Reporter das Abschluss-Zeugnis HBL.
Abschluss-Zeugnis HBL, Teil 18: Rhein-Neckar Löwen
Machen wir's kurz: Die Saison der Rhein-Neckar Löwen war eine zum Vergessen.
Platz 12, 26:42 Punkte. Klare Klatschen in fast jedem Topspiel. Als Titelverteidiger chancenlos im Pokal-Viertelfinale beim SC Magdeburg. Untergegangen im Halbfinale der European League gegen die Füchse Berlin.
Bitter vor allem für Trainer Sebastian Hinze (45). In seiner ersten Saison spielten die Löwen um den Titel in der HBL mit, bevor der Einbruch zum Saisonende kam. Dazu kam der Triumph im DHB-Pokal. Doch danach klappte nichts mehr.
Trainer Hinze im Gespräch mit Dagur Sigurdsson in der Dyn-Sendung „Dagur trifft“: „Die ganze Zeit hat es sich angefühlt, wie: Es geht nur um das nächste Ergebnis. Nicht an der Sache, an der Entwicklung … Wie kriegst du das jetzt hin, das nächste Spiel zu gewinnen? Jetzt fällt der aus, jetzt hast du wieder einen neuen Innenblock. Es war die ganze Zeit so eine Bastelei.“
Die Gründe sucht der Trainer auch bei sich: „Am Ende muss man sagen, dass ich das unterschätzt habe, wie groß von einzelnen Leuten die Rollen nicht nur auf dem Spielfeld waren. Emotionen haben uns ein Stück weit gefehlt. Auch eine Heim-EM habe ich unterschätzt, was da alles auf sie einprasselt, auf den Verein.“
Auch im Verein beobachtet man Hinzes Rolle genau. „Wir erwarten bessere Leistungen – und das ist die Aufgabe des Trainers“, sagte Aufsichtsratschef Lars Lamadé dem „Mannheimer Morgen“.
Der Coach macht sich diesbezüglich wenig Gedanken: „Ich habe mir nie Sorgen um meinen Job gemacht, das ist schon mal gut. Das werde ich auch nicht machen, weil das werde ich nicht beeinflussen können. Aber ich habe wahrscheinlich auch nie so viel in einem Jahr gelernt als Trainer.“
Fakt ist: Der Trainer hatte wenig Unterstützung, war im sportlichen Bereich auf sich allein gestellt. Auch deshalb musste Geschäftsführerin Jennifer Kettemann nach der Saison gehen: Erst zur kommenden Saison engagierte sie mit Klub-Legende Uwe Gensheimer einen Sportchef.
Gensheimer und Interims-Geschäftsführer Holger Bachert müssen jetzt dafür sorgen, dass wieder Ruhe einkehrt beim Meister von 2016 und 2017. Der Kader hat nach wie vor Qualität, doch Nationalspieler wie David Späth, Jannik Kohlbacher oder Top-Star Juri Knorr funktionierten in der vergangenen Saison nie auf konstant hohem Niveau.
SPORT BILD-Note: 5
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