Basketball-Bundesliga-Pokal: Heidelberg macht Chemnitz im nostalgischen Gipfelszenario zum Altersgenossen aussehen lassen
Im Basketball-Bundesliga-Pokal hat sich ein wahres Spektakel ereignet. Die Mannschaft aus Heidelberg hat die Favoriten aus Chemnitz in einem nostalgischen Gipfelszenario in ihre Schranken verwiesen. Die Altersgenossen aus Chemnitz sahen sich einer überlegenen Mannschaft gegenüber, die ihre Stärken optimal ausspielte. Das Resultat war eindeutig: Heidelberg dominierte das Spiel von Anfang an und fuhrte einen unglaublichen Sieg ein. Die Frage bleibt, wie die Mannschaft aus Chemnitz nach diesem Rückschlag reagieren wird. Eines ist jedoch sicher: Heidelberg hat sich als ein ernstzunehmender Kandidat für den Titel etabliert.
Heidelberg schlägt Chemnitz im nostalgischen Duell und erreicht das Viertelfinale
Die MLP Academics Heidelberg feiern in diesem Jahr ihr 125. Jubiläum. Die Niners Chemnitz gibt's bereits seit 25 Jahren. Doch im Achtelfinale des BBL-Pokals ließ das Überraschungsteam der jungen Saison in der Easycredit Basketball-Bundesliga den amtierenden Europe-Cup-Sieger aus Chemnitz alt aussehen.
In einem zerfahrenen Pokal-Kampf siegten die Akademiker mit 78:73 (42:35) und stehen nach einem historischen Nachmittag zum ersten Mal im Viertelfinale! Und Center Osun Osunniyi (25) stellte nach dem fünften Sieg im sechsten Pflichtspiel klar: Wenn wir Heidelberg-Basketball spielen, kann dieses Team alles schaffen.
Ein echter Klassiker
Das Duell ist ein echter Klassiker. In der zweiten Liga (ProA) gab's keine Partie häufiger (36 Mal). Zur Feier des Tages traten beide in Nostalgie-Trikots an. Mit Fehlfarben! Heidelberg wechselte von blau zu gelb-rot, Chemnitz lief in weiß-grün auf.
Die Niners hatten die letzten acht Aufeinandertreffen gegen den Dauer-Rivalen gewonnen. Doch diesmal standen die Vorzeichen anders: Denn Heidelberg legte nach dem Fast-Abstieg unter dem neuen Coach Danny Jansson (45) einen Überraschungs-Start hin – Chemnitz sucht dagegen nach diversen Abgängen noch nach seiner Identität.
Heidelberg übernimmt die Führung
So übernahmen die Heidelberger gleich die Führung. Obwohl sie ohne ihren zweitbesten Scorer Bakary Dibba (22/Meniskus-OP) auskommen mussten und drei weitere Profis angeschlagen waren.
In Niners-Coach Rodrigo Pastore (52) brodelt es. In der zehnten Minute die Eruption. Der Argentinier nimmt beim Stand von 19:10 eine Auszeit – und fährt seine Profis an: Keine Ahnung, ob ihr es wisst: Ich suche nach fünf Jungs, die mit einem bestimmten Level an Intensität spielen! Muss ich euch bitten, Kontakt anzunehmen?!
Das sitzt! Die Niners erhöhen den defensiven Druck und übernehmen in der 14. Minute zum ersten Mal die Führung (22:21). Doch die Heidelberger holen sich die Kontrolle zurück. In der 25. Minute startet Pastore den nächsten Versuch, seine Mannschaft wachzurütteln. Und stellt in der Auszeit lauter unbequeme Fragen: Warum ist alles immer ICH gegen sie? Warum können wir nicht WIR gegen sie spielen? Warum können wir nicht wie ein Team handeln? Warum vertrauen wir uns nicht? Wie lange soll das dauern? Müssen wir dieses Spiel erst verlieren, um die Lektion zu verstehen?
Offenbar! Die Niners können zwar noch mal ausgleichen 60:60 (33.). Aber Heidelberg zittert sich in einem offenen Schlagabtausch zum Sieg. Vor allem dank Ryan Mikesell (27)! Der Ami überragt mit 29 Punkten erneut. Der Ami: Ich bin super happy für die Jungs.
Foto: BILD
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