BBL: Hamburg Towers: Neuer Center Kur Kuath setzt hohe Ziele
Die Hamburg Towers haben einen wichtigen Spieler für ihre Mannschaft verpflichtet: Der 23-jährige Kur Kuath, ein Center aus den USA, soll den Verein in der neuen Saison unterstützen. Der junge Spieler bringt viel Erfahrung mit, nachdem er bereits in verschiedenen Ligen in den Vereinigten Staaten spielte. Mit seiner Verpflichtung setzen die Hamburg Towers auf eine starke Defensive und eine bessere Chancen auf den Erfolg in der Basketball-Bundesliga. Kuath selbst äußerte sich optimistisch über seine Ziele für die neue Saison und will mit seinem Team um den Titel kämpfen.
Neuer TowerKeeper: Kur Kuath setzt hohe Ziele in der BBL
Der beste Verteidiger hat die Easycredit Basketball-Bundesliga verlassen – Javon Bess (28) wechselte vom Überraschungs-Team Würzburg in die Türkei nach Ankara. Auch Block-Riese Jilson Bango (25/Braunschweig) zog es in den Süden nach Saragossa/Spanien.
Der Mann, der sie beerben will, ist 2,08 Meter groß und hat eine Mega-Spannweite von 2,23 Metern: Monster-Blocker Kur Kuath (26) von den Veolia Towers Hamburg. Der Turm aus dem Südsudan wechselte vom spanischen Zweitliga-Meister Lleida zum EuroCup-Teilnehmer (Vertrag bis 2026) und hat große Ziele.
Seine forsche Ansage: „Mein größtes Ziel ist es, Defensiv-Spieler des Jahres in der BBL zu werden.“ Forsche Ansage! Hamburgs Neuer hat große Ziele.
Zum Vergleich: Korb-Wächter Bango kam letzte Saison für seine Löwen im Schnitt auf 1,6 Blocks pro Spiel – Kuath (sprich: „Qu-Wess“) knallte den Braunschweigern im ersten Test (83:48) fünfmal den Ball weg. „Ich hatte schon immer einen Sinn für Defense“, sagt der Center. „Ich ziehe Stolz daraus, den Ring und die Zone unterm Korb zu verteidigen. Würfe zu blocken ist schwer zu trainieren. Das ist etwas, was bei mir natürlich passiert.“
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Towers-Trainer Benka Barloschky hat in seiner Mannschaft eine neue Qualität entdeckt. Als Kuath ein Jahr alt war, flohen seine Eltern mit ihm und seinen (damals zwei) Geschwistern aus dem Sudan ins benachbarte Ägypten. Zwei Jahre später durften sie über ein Flüchtlingsprogramm in die USA einreisen und landeten in Salt Lake City.
„Ich bin meinen Eltern sehr dankbar dafür, dass sie alles zurückgelassen haben und uns damit Chancen zu eröffnen, die sie selbst niemals hatten“, sagt er heute. „Sie kannten niemanden, sprachen nicht mal die Sprache. Nichts. Das war verrückt.“
Kuath spielte zunächst Fußball. Sein großer Bruder brachte ihn mit elf Jahren zum Basketball. „Familie ist alles für mich“, betont Kuath. „Sie kommt immer an erster Stelle. Sie ist der Grund, weswegen ich jeden Tag hart arbeite. Sie sind Grund, warum ich jeden Tag aufstehe und versuche, mein Bestes zu geben. Sie sind meine größte Motivation.“
Daneben vertraut er auch guten Freunden. Einer davon ist der ehemalige Towers-Star Aljami Durham (25). Beide waren im College Gegner und später in Griechenland Mannschafts-Kollegen. Vor der Unterschrift bei den Türmen erkundigte Kuath sich darum bei ihm. „Er hat das Team geliebt, die Trainer, alles, was die Stadt angeht.“
Vor zwei Jahren kehrte Kuath zum ersten Mal in den Südsudan zurück, nachdem er sich mit der Nationalmannschaft für die WM qualifiziert hatte. „Das war etwas, worauf unser Land stolz war und was unser Land gestärkt hat. Wir sind ein sehr junges Land, wachsen noch immer und sind dabei, uns von unserer Geschichte zu erholen, die vor allem von Kriegen geprägt war.“
Den Sprung in den Olympia-Kader verpasste Kuath diesen Sommer. 2028 in Los Angeles will er dabeisein. Denn Hamburgs Neuer hat große Ziele.
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