BBL: Ohne zwei Stars – Kann Alba die Bayern gefährlich werden?
In der aktuellen Saison der Basketball-Bundesliga (BBL) gibt es eine Frage, die alle Fans beschäftigt: Kann Alba Berlin ohne zwei seiner wichtigsten Spieler, Louis Olinde und Jaleen Smith, den amtierenden Meister Bayern München gefährlich werden? Die Antwort darauf wird in den kommenden Wochen entschieden, wenn beide Teams aufeinandertreffen. Doch bevor es so weit ist, muss Alba Berlin erst einmal seine verletzungsbedingten Ausfälle kompensieren und seine Mannschaft neu aufstellen. Die Frage nach der Gefährlichkeit von Alba Berlin für die Bayern München bleibt jedoch spannend und wird in den kommenden Wochen für viel Diskussion sorgen.
Alba ohne zwei Stars - Kann die Mannschaft den Bayern noch gefährlich werden?
Dreimal Meister in der Easycredit Basketball-Bundesliga in den letzten fünf Jahren. Im Finale 2023/24 knapp gescheitert. Und dennoch ist Alba bei vielen Experten nicht die Nummer eins unter den Bayern-Jägern.
Kann Alba ohne Brown und Thiemann den Bayern gefährlich werden?
Nur zwei namhafte Neue verpflichtete der Vize-Meister: Trevion Williams (24) und Will McDowell-White (26). Power Forward Williams holte 14,1 Punkte, 8,5 Rebounds pro Spiel für Ulm in der letzten Saison. Und ja, auch Point Guard Will McDowell-White (26) ist eine sinnvolle Verpflichtung.
Aber reicht das wirklich, um Johannes Thiemann (30) und Sterling Brown (29) zu ersetzen? Oder anders gefragt: Kann dieses Alba den Bayern wirklich gefährlich werden? Zweifel sind angebracht. Denn Thiemann war seit 2018 Berlins Teamleader, vergoldete aber seine beste Alba-Saison (12,1 Punkte/ 4,4 Rebounds) mit einem Wechsel nach Japan.
Statistisch gesehen ist Williams besser als der deutsche Nationalspieler. Insofern ein Upgrade. Ob er jedoch sofort Thiemanns Anführer-Qualitäten haben wird - eher unwahrscheinlich.
Und Will McDowell-White? Ihn mit Sterling Brown zu vergleichen, würde ihm nicht gerecht werden. Zumal der Australier mehr auf der Pointguard-Position zu Hause ist, der US-Amerikaner eher ein Shooting Guard war.
Sterling Brown war Albas bester Mann in der Finalserie gegen die Bayern. Doch er wechselte im Sommer zu Partizan Belgrad. Doch wer soll Brown ersetzen? Den Brown, der Alba in den Playoffs auf die Schultern nahm und gemeinsam mit Matt Thomas ins Finale trug. Antwort: Keiner. Oder alle.
Sportdirektor Ojeda: „Wir setzen auf Kontinuität. Und wir konnten die meisten Spieler halten.“ Fakt ist: Alba hatte nicht das Geld, um Brown zu halten. Und auch nicht das Geld, um einen gleichwertigen Ersatz zu holen.
Der Spanier hofft, dass die Mannschaft einen ähnlichen Entwicklungssprung macht, wie in der vergangenen Saison. Ojeda: „Wir sind im Jahr zwei oder drei bei vielen Spielern wie Matteo Spagnolo, Matt Thomas oder Justin Bean. Es braucht immer Zeit. Aber wir haben den Unterschied der Spieler im letzten Jahr am Saisonende gesehen.“
Doch reicht das aus, um mit den Bayern mitzuhalten? Die haben bekanntlich mit dem Ex-Berliner Oscar da Silva (25), Weltmeister Johannes Voigtmann (33) und Ex-NBA-Spieler Shabazz Napier (33) mächtig aufgerüstet.
Ojeda: „Natürlich wird es hart in der BBL und in der Euroleague. Aber wir wollen weiter etwas aufbauen. Wir haben ein sehr junges Team mit sehr viel Talent.“
Im Kader stehen fünf deutsche Olympia-Fahrer und weitere heimische Talente. Dabei hat er besonders die jungen Deutschen im Blick: „Ich bin sehr angetan von ihrer Entwicklung. Tim Schneider, Malte Delow, Jonas Mattisseck und Louis Olinde. Sie kommen jetzt in das Alter, wo sie anführen können, sowohl in Berlin als auch in Deutschland.“
Co-Kapitän Jonas Mattisseck: „Es ist ein gutes Jahr, damit ich in meiner Entwicklung wieder einen Schritt nach vorn gehen und eine größere Rolle ausfüllen kann.“ Und mit Blick auf sein Team klingt der Co-Kapitän sehr optimistisch: „Wir sind deutlich weiter als im letzten Jahr, gerade mit Blick auf das Teamgefüge und die Rollenverteilung.“
Und wenn alles passt, sich keiner länger verletzt, wird es für Alba wieder fürs Finale reichen. Aber: Um die Bayern nicht nur ein oder zweimal zu schlagen, fehlt dem Kader an Tiefe. Und Größe. Ojeda will trotzdem Titel holen. „Wir denken langfristig und sind realistisch. Aber auch ehrgeizig. Und haben Ziele, die wir erreichen wollen. Wir wollen bis zum letzten Tag dabei sein. Und beide Titel, Meisterschaft und Pokal, holen.“
Der Grund für seinen Optimismus? Er blickt mit Stolz auf die hochkarätigen Alba-Talente: „Ich bin mir sicher: In fünf oder zehn Jahren werden wir über diese Spieler sprechen, die wir jetzt hier haben.“ Die aber sehr wahrscheinlich nicht mehr in Berlin sein werden, weil sie das ganz große Geld dann woanders verdienen.
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