Bochums neuer Trainer: Ralf Rangnick hat mir immer die Türen geöffnet
Die Fußballwelt spricht von einem großen Coup! Der VfL Bochum hat einen neuen Trainer gefunden - und dieser ist kein Geringerer als Ralf Rangnick, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Trainer Deutschlands. In einem exklusiven Interview erzählt der neue Bochumer Coach, wie er zu diesem Schritt kam und wie er die Zukunft des Vereins sieht. Einer, der ihn auf diesem Weg begleitet hat, ist ein ehemaliger Spieler, der Rangnick seit Jahren kennt und schätzt. Er berichtet, wie Rangnick ihm immer die Türen geöffnet hat und wie dieser ihn unterstützt hat. Lesen Sie hier, was er über den neuen Bochumer Trainer zu erzählen hat.
Zeidler über seine neue Uhr: 100 Euro sind für mich viel Geld
Peter Zeidler, 61, trägt eine Uhr der Marke Swatch, die rund 100 Euro kostet. Das ist ungewöhnlich für einen Bundesliga-Trainer. Zeidler erklärt: 100 Euro sind für die meisten Menschen viel Geld. Ich bin bei dieser Uhr so vorgegangen, das günstigste Modell zu kaufen, das ich gerade finden konnte. Für einige Leute sind Uhren echte Wertanlagen. Für mich nicht. Ich brauche auf dem Trainingsplatz eine normale Uhr und eine Stoppuhr. Das muss nichts Besonderes sein.
Rangnick-Verbindung: Zeidler und Rangnick sind seit Jahren befreundet
Ralf Rangnick hat Zeidler 2008 als Co-Trainer nach Hoffenheim und später als Cheftrainer zu RB nach Liefering und Salzburg in Österreich geholt. Zeidler erzählt: Wir kennen uns sehr gut. Vor 40 Jahren haben wir in Stuttgart gemeinsam studiert. Lehramt. Er hatte die Fächer Englisch und Sport, ich Französisch und Sport. Ralf hat nach dem Staatsexamen sofort auf die Karte Fußball gesetzt. Ich war erst 20 Jahre Lehrer. Er hat mir im Fußball immer die Türen geöffnet. Ich musste hindurchgehen und hinter der Tür Leistung bringen. Das war in Stuttgart in der Jugend so.
Zeidler über Bochum: Ich spüre, dass der VfL eine wichtige Rolle in der Stadt spielt
Zeidler beschreibt seinen ersten Eindruck von Bochum: Ich spüre seit dem ersten Tag, dass der VfL eine sehr wichtige Rolle in der Stadt spielt. In der Bäckerei bedienen zum Beispiel alle im VfL-Trikot. Das tragen sie jeden Tag. Ich glaube nicht, dass es eine derartige Identifikation in vielen anderen Städten gibt. Die Menschen sind stolz, dass ihr Verein sich unter den ganz Großen behauptet.
Ein besonderer Moment war für Zeidler, als ein Junge im Grundschulalter nach dem Training auf ihn zukam, mit einer Power-Geste, und rief: Klassenerhalt! Zeidler sagt: Das zeigt mir, dass die Menschen unsere Rolle genau kennen. Sie leben sie mit größter Emotionalität. Das ist über Generationen gewachsen, und das fasziniert mich.
Zeidler erzählt weiter über seine Entscheidung, nach Bochum zu kommen: Der Zeitpunkt war der richtige. Ich bin nicht mehr 28. Ich habe mit meiner Frau gesprochen und mit meinen beiden Töchtern, und wir haben gesagt: Das ist eine gute Herausforderung, jetzt machen wir das. Ich muss aber zugeben: Wenn meine Familie und andere wichtige Vertraute wie mein Bruder gesagt hätten, dass ich das Paradies, das ich in der Schweiz hatte, niemals aufgeben darf, hätte ich es auch nicht gemacht.
Mit Blick auf die Zukunft sagt Zeidler: Wir spielen mit Risiko nach vorne. Meine Spieler dürfen auch mal etwas Verrücktes machen, was keiner erwartet. Aber wir werden die Liga nicht revolutionieren. Es geht um Ergebnisse. Und über den Umbruch in Bochum sagt er: Es ist vor allem eine Chance. Ob diejenigen rankommen, die zuvor hintendran waren, kann ich noch nicht abschließend sagen.
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