Borussia Dortmund: Die Gründe, warum es bei den Schwarzgelben nicht läuft – Nuri Sahins fünf Schwachstellen
Die aktuelle Saison des Borussia Dortmund verläuft nicht wie erhofft. Trotz des umfangreichen Kaders und der hohen Erwartungen rangiert die Mannschaft nur im Mittelfeld der Bundesliga. Der ehemalige Dortmunder Spieler Nuri Sahin hat seine Meinung zu den Gründen für diese Entwicklung geäußert und fünf Schwachstellen des Teams identifiziert. Wir analysieren die Aussagen des türkischen Mittelfeldspielers und fragen uns, ob seine Kritik berechtigt ist und welche Konsequenzen daraus gezogen werden sollten.
Sahins fünf Schwachstellen: Warum Borussia Dortmund die Titelchancen verliert
Als wäre die 1:5-Klatsche in Stuttgart nicht schon schlimm genug gewesen, folgte für die Dortmund-Profis am Abend sofort die nächste Strafe. Der Abflug des Charter-Fliegers „EW 1909“ verspätete sich, sodass der Flughafen Dortmund nicht angesteuert werden konnte. Die Maschine musste nach Paderborn/Lippstadt ausweichen. Weil der Mannschaftsbus in Dortmund wartete, mussten Taxen geordert werden, um die letzten Kilometer zurückzulegen. Erst kurz vor Mitternacht endete für die 1:5-Verlierer der Trip nach Baden-Württemberg. Ein schwarz-gelber Tag zum Vergessen!
Das System
Der junge Trainer Nuri Sahin will attraktiven Ballbesitz-Fußball spielen lassen – viele Pässe, viele Tore. Beim 4:2 gegen Heidenheim gelang das in der ersten Halbzeit, und es wurden erste Quer-Vergleiche zum Vollgas-Fußball von Meistertrainer Jürgen Klopp gezogen. Doch Sahins Kombinations-Maschine (58 Prozent Ballbesitz pro Spiel) ist bislang viel zu lahm. Bezeichnend: Nur Heidenheim (41) und Bremen (30) schießen weniger aufs Tor als Dortmund (46).
Die Abwehr
Auch hier klappen die Experimente nur bedingt. Konnten die Dortmunder den schwachen Auswärts-Auftritt in Bremen (0:0) am zweiten Spieltag noch damit schönreden, ohne Liga-Gegentor geblieben zu sein, war die Abwehrarbeit in Stuttgart das reinste Chaos. Die Dreier-Innenverteidiger-Kette mit Waldemar Anton, Niklas Süle und Nico Schlotterbeck wirkte hoffnungslos überfordert. Für DFB-Verteidiger Schlotterbeck scheint die neue Rolle als Linksverteidiger wie bei Sabitzer nicht zu passen.
Der Kapitän
Emre Can bleibt Dortmunds Reizfigur – vor allem unter den Fans. Er trägt wie schon unter Terzic die Binde, ist im Mittelfeld neben Pascal Groß aber nicht unantastbar. Sahin verzichtete bereits zweimal auf Can. Das Dilemma: Der Defensiv-Abräumer ist ein Unsicherheitsfaktor für den Kombinationsfußball Sahins, verschuldete in Stuttgart das letzte Gegentor mit einem Fehlpass. Aber in der Kabine ist Can hoch angesehen. Er setzt sich hinter den Kulissen besonders für junge Spieler ein und verteidigt sie im Training.
Die Zugänge
Viel Lob gab es für die abgelaufene Transfer-Periode. Doch für „Wunschspieler“ Maximilian Beier findet Sahin keinen Platz, der DFB-Stürmer saß zuletzt zweimal 90 Minuten auf der Bank. Rechtsverteidiger Couto hatte mit der Belastung in Deutschland zu kämpfen und zog sich eine muskuläre Verletzung zu. Er braucht wie Guirassy nach seiner Knieverletzung noch Zeit. Soforthilfen sind derzeit nur Groß und Anton.
Die Talente
Unter Boss Lars Ricken soll verstärkt auf Spieler aus dem Nachwuchs gesetzt werden. Die Wahrheit: Super-Joker Jamie Gittens ist der einzige U20-Spieler, der beim Saisonstart zum Einsatz kam. Während Julien Duranville für die belgische Nationalmannschaft zauberte, schmorte er in Dortmund auf der Bank. Die BVB-Startelf in Stuttgart war im Schnitt 27,5 Jahre alt. Der Durchbruch der talentierten Jungstars wird sich unter Sahin offensichtlich verspäten.
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