DFL-Präsidium muss über Stadion-Abstimmung streiten: Streit um den Supercup-Stadion

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DFL-Präsidium muss über Stadion-Abstimmung streiten: Streit um den Supercup-Stadion

Das DFL-Präsidium steht vor einer schwierigen Aufgabe: Die Stadion-Abstimmung für den Supercup muss neu aufgerollt werden. Der Streit um das richtige Stadion für den prestigeträchtigen Wettbewerb zwischen dem Deutschen Meister und dem Pokalsieger erreicht neue Höhen. Nachdem die ursprüngliche Entscheidung für die Austragung des Supercups im Allianz Arena in München getroffen wurde, haben sich nun Proteste von verschiedenen Seiten erhoben. Die Fußball-Fans sind enttäuscht und fordern eine Neuabstimmung. Das DFL-Präsidium muss nun in einer Sondersitzung über die Zukunft des Supercup-Stadions entscheiden.

DFL-Präsidium in Konflikt: Supercup-Stadion-Abstimmung sorgt für Unruhe

Fernando Carro, Geschäftsführer von Bayer Leverkusen, traute seinen Ohren nicht. Vor dem DFB-Pokalfinale gegen Kaiserslautern am 25. Mai war er im Berliner Olympiastadion auf Alexander Wehrle, Vorstandsboss von Stuttgart, getroffen. Wehrle kündigte ihm an, dass man sich am 17. August wiedersehen werde - zum Supercup zwischen dem Meister und dem Vize, in Stuttgart. Carros kurze Antwort: Oder in Kaiserslautern.

Doch dazu hätten die Pfälzer den Pokal gewinnen müssen. Stuttgart kam für Carro trotzdem auf keinen Fall als Supercup-Spielort infrage. Schließlich hatte Bayer das Double gewonnen. Ergo müsse in Leverkusen gespielt werden. Was Carro auch jedem der neun DFL-Präsidiumsmitglieder per Telefon deutlich machte: Ich habe unsere Sicht der Dinge dargestellt.

Tor zum Streit: DFL-Präsidium entscheidet sich für Leverkusen als Supercup-Stadion

Tor zum Streit: DFL-Präsidium entscheidet sich für Leverkusen als Supercup-Stadion

Das DFL-Präsidium steckte nun in der Zwickmühle. Obwohl Stuttgart nur Vizemeister geworden war, hatten auch die Schwaben ihr Interesse an der Austragung hinterlegt. Zumal der VfB über das neuere und größere Stadion (60 058 Plätze) verfügt, das höhere Ticket-Einnahmen verspricht als die BayArena (30 200) und eine bessere Kulisse für die internationale TV-Vermarktung bietet.

Das DFL-Präsidium führte deshalb ohne seinen im Urlaub weilenden Boss Hans-Joachim Watzke (65/BVB) unter Sitzungsleiter Oliver Leki (51/Freiburg) eine Abstimmung über den Austragungsort durch. Ergebnis: sieben Stimmen bei einer Enthaltung für Leverkusen.

Damit setzte sich das Präsidium über seine eigene, 2017 getroffene Vereinbarung hinweg, dass der Supercup grundsätzlich beim Pokalsieger bzw. im Fall des Doubles beim Vizemeister stattfinden soll. Weil der Meister (damals) schon das Bundesliga-Auftaktspiel zu Hause bestritt. Eine Ausnahme soll es nur geben, wenn es zwei Jahre in Folge zur selben Paarung kommt. Dann soll der Meister beim zweiten Mal Heimrecht genießen.

Zwei Gründe waren am Ende für die Entscheidung des DFL-Präsidiums zugunsten von Leverkusen ausschlaggebend:

Die außergewöhnliche sportliche Leistung mit dem Double, dem Erreichen des Endspiels in der Europa League und 51 Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage sollte gewürdigt werden.

Die neuen TV-Verträge schreiben seit 2021/22 nicht mehr vor, dass der Meister das Bundesliga-Auftaktspiel zu Hause bestreitet (vorher FC Bayern achtmal in Folge, danach dreimal auswärts). Weshalb die Spielplan-Gestalter der DFL GmbH Bayer zum Saisonauftakt am 23. August in Mönchengladbach antreten lassen.

Andernfalls hätte die Werkself inklusive Supercup zwei Topspiele innerhalb von sieben Tagen zu Hause absolviert. Bei Carro löste diese Entscheidung Verärgerung aus. Er zog seine Zusage für einen Auftritt bei Pro7/Sat.1 zurück, das exklusiv von der DFL das Recht bekommen hatte, die Paarung des Bundesliga-Eröffnungsspiels im Frühstücks-TV zu verkünden, nachdem er vom Auswärtsspiel erfahren hatte.

Der Konsequenz aus dem Ärger: Das DFL-Präsidium will sich auf einer der nächsten Sitzungen ergebnisoffen mit dem Thema Supercup-Spielort befassen. Voraussichtlich soll es keine generelle Regelung geben, sondern von Jahr zu Jahr individuell über den Austragungsort entschieden werden. Theoretisch denkbar wäre auch, den Supercup in einem jedes Jahr wechselnden neutralen Stadion auszutragen.

Stephan Möller

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