FC Bayern: Die große Transferbilanz von Eberl - Erfolge und Misserfolge

FC Bayern: Die große Transferbilanz von Eberl - Erfolge und Misserfolge

Der Sportdirektor des FC Bayern München, Hasan Salihamidžić, hat in den letzten Jahren viel Kritik für seine Transferentscheidungen erhalten. Doch bevor er sein Amt antrat, war Marcus Eberl für die Personalplanung des Rekordmeisters verantwortlich. In dieser Ausgabe werfen wir einen Blick auf die große Transferbilanz von Eberl, die sowohl Erfolge als auch Misserfolge aufweist. Wir analysieren, welche Spieler Eberl nach München holte und welche Transfers sich als Fehlgriffe herausstellten. Ein Rückblick auf die Transferpolitik des FC Bayern unter der Ägide von Eberl, der aufzeigt, dass selbst ein erfahrener Funktionär wie er nicht fehlerfrei agiert.

FC Bayern: Eberls Transferbilanz - Erfolge und Misserfolge im Überblick

Vor Beginn der Wechselperiode hatte Max Eberl (50) angekündigt, den Bayern-Kader evolutionieren, also entsprechend dessen Bedürfnissen weiterentwickeln zu wollen. Ist das dem Sportvorstand auch gelungen? Nach dem Deadline-Day am vergangenen Freitag zieht SPORT BILD Bilanz.

Die Offensive

Die Abgänge von Bryan Zaragoza (22/an Osasuna verliehen), Malik Tillmann (22/nach Eindhoven verkauft), Paul Wanner (18/nach Heidenheim verliehen), Gabriel Vidovic (20/an Mainz verliehen) und Lovro Zvonarek (19/an Sturm Graz verliehen) werden sich wohl kaum bemerkbar machen.

Durch die Trennung von Eric Maxim Choupo-Moting (35/vereinslos) fehlt den Münchnern nun zwar ein zweiter reiner Mittelstürmer als Ersatz für Harry Kane (31). Da Mathys Tel (19) aber auch im Zentrum spielen kann und die 51 Mio. Euro teure Verpflichtung der Rechtsaußen-Rakete Michael Olise (22) von Crystal Palace das Flügelspiel noch unberechenbarer macht, ist der Bayern-Angriff dennoch stärker geworden.

Das Mittelfeld

Mit dem als Sechser eingeplanten Joshua Kimmich (29), Aleksandar Pavlovic (20), Konrad Laimer (27) und Leon Goretzka (29), der sich gegen einen Wechsel entschieden hat, war die Schaltzentrale schon 2023/24 gut besetzt. Diese wurde durch João Palhinha (29/kam für 49 Mio. Euro aus Fulham) nun auch noch um einen Holding-Six-Abräumer bereichert.

Der Portugiese ist ein Spielertyp, den die Bayern seit Javi Martínez (35) nicht mehr hatten und schon unter Tuchel vor einem Jahr wieder gebraucht hätten. Jetzt macht Palhinha das Mittelfeld – insbesondere in Sachen defensive Stabilität – endlich besser.

Die Abwehr

Dass Max Eberl mit Matthijs de Ligt (25/an Manchester United verkauft) ausgerechnet den Verteidiger abgegeben hat, der in der vergangenen Spielzeit als einziger Potenzial für die Rolle des Abwehrchefs hatte, droht sich als großer Fehler zu erweisen. Beim Auftakt in Wolfsburg (3:2) wurde durch unzählige Patzer der Viererkette deutlich, dass den Bayern hinten ein Lenker fehlt.

Von den verbleibenden Stars sind Alphonso Davies (23), Dayot Upamecano (25) und Minjae Kim (27) aktuell zu sehr mit ihren eigenen Formtiefs beschäftigt. Eric Dier (30) sowie die Zugänge Josip Stanisic (24/Rückkehr nach Leverkusen-Leihe) und Hiroki Ito (25/ für 23,5 Mio. Euro aus Stuttgart) haben (noch) kein Leader-Format.

Dass Eberl kurz vor Transferschluss noch einen gescheiterten Abwerbe-Versuch bei Leverkusens Jonathan Tah (28) unternommen hat, zeigt, dass auch er Bedarf an einem Abwehrboss erkannt hat. Weil er diesen aber nicht bekommen hat, Stanisic und Ito länger ausfallen und mit Noussair Mazraoui (26/an Manchester United verkauft) sowie Frans Krätzig (21/an Stuttgart verliehen) zudem zwei Außenverteidiger abgegeben wurden, ist die Bayern-Abwehr momentan schwächer als in der vergangenen Saison.

Die Frage ist deshalb, ob es dem früheren Weltklasse-Verteidiger Kompany schafft, die nun erstmal personell geschwächte Abwehr trotz ihres Führungsmangels zu stabilisieren. Andernfalls sind die mit dem ansonsten clever verstärkten Kader durchaus möglichen Erfolge stark gefährdet …