Handball: Es geht über Wolff hinaus - Für den Kieler Trainer ist dieser Spieler Weltklasse
Im deutschen Handball ist ein Name nicht mehr wegzudenken: Wolff. Der Rückraumspieler ist einer der erfolgreichsten Spieler der deutschen Nationalmannschaft und wird von vielen als Weltklasse bezeichnet. Doch für den Kieler Trainer gibt es noch einen anderen Spieler, der über Wolff hinausgeht. In einem Interview äußerte er sich über den außergewöhnlichen Spieler, der seiner Meinung nach noch besser ist als der deutsche Handball-Star. Wer ist dieser Spieler und was macht ihn so besonders? Wir werfen einen Blick auf die Karriere des Weltklasse-Spielers und erfahren, warum er dem Kieler Trainer so sehr imponiert.
THW Kiel setzt sich souverän durch
Es war ein Statement-Sieg in der Frühphase der neuen Saison. Am Wochenende fertigte der THW Kiel im Spitzenspiel des 3. Spieltags der Daikin Handball-Bundesliga Meister SC Magdeburg in dessen Halle ab, gewann 29:24.
Wolff hinaus - Kiel-Trainer Szilagyi über den Sieg in Magdeburg und die Zukunft des THW
Im Interview spricht Kiel-Boss Viktor Szilagyi (46) über die Verletztenmisere, die Favoritenrolle und die Wichtigkeit des THW-Kapitäns.
Herr Szilagyi, wie ist die Stimmung in Kiel nach dem deutlichen Erfolg in Magdeburg?
Wir sind für Außenstehende und Experten jetzt wieder der Top-Top-Top-Favorit in allen Wettbewerben… (lacht). So schnell kann es gehen. Nein, im Ernst, wir freuen uns über den Erfolg. Es war eine sehr souveräne Vorstellung, man muss schon sehr suchen, um etwas Negatives zu finden. Die Mannschaft war sehr gut vorbereitet, und alle haben sich an den Matchplan von Filip gehalten. Wir haben die Partie von Beginn an kontrolliert, haben mit großer Geschlossenheit auf den Punkt genau gespielt und wurden von Minute zu Minute sicherer.
Wie wichtig war im Matchplan die Kieler Nummer 33, Torwart Andreas Wolff?
Wichtig. Auch wenn wir in der Statistik vielleicht das Torwart-Paraden-Duell verloren haben, war Andi für mich durch die Art der Paraden und seine Präsenz ein großer Rückhalt und Faktor. Aber ich tue mich schwer, in diesem Spiel jemanden herauszunehmen. Das Zusammenspiel Abwehr mit dem Torwart hat sehr gut funktioniert, unsere drei zur Verfügung stehenden Rückraumspieler alles reingeworfen. Alle im Team haben ihren Job gemacht – und den sehr gut.
Sie sprachen es an, nur drei Rückraumspieler. Der Kieler Kader ist stark dezimiert. Wie ist es um die Verletzten aktuell bestellt?
Harald Reinkind kommt dieses Jahr nicht zurück. Wir hoffen, dass Nikola (Bilyk, d.Red.) im Laufe des Oktobers zurückkommen wird. Bei Elias (Ellefsen a Skipagotu , d.Red.) müssen wir die Entwicklung abwarten. Bei ihm ist die Rückkehr Symptom-abhängig. Beide waren bislang noch nicht wieder im Mannschaftstraining. Dafür standen Karl Wallinius und Tomas Mrkva nach ihren Verletzungen zumindest schon wieder im Kader.
Was sagen Sie zu der Performance von Domagoj Duvnjak und Emil Madsen?
Dule ist unser Kapitän und Anführer. Er hat fast 60 Minuten durchgespielt, hat immer kühlen Kopf bewahrt und es überragend gemacht. Wir wissen, was wir an ihm haben. Dule ist unser Fels in der Brandung. Seine Spiel- und Tempo-Steuerung war Weltklasse.
Und Ihr neuer Halbrechter Emil Madsen?
Es scheint, als habe er keine Anpassungs-Probleme in der Bundesliga. Emil beweist, dass dänische Spieler sehr gut ausgebildete Handballer sind – taktisch und technisch. Er belebt uns - wie alle Sommer-Zugänge – ungemein. Sie tun uns gut, sorgen für frischen Wind.
Den kann Kiel gut gebrauchen, denn am Donnerstag geht es gegen Melsungen. Im Vorjahr war die Heim-Niederlage gegen die Hessen der Auftakt eines Abwärtsstrudels. Ist die Partie deshalb noch wichtiger?
Spiele gegen Melsungen sind immer Top-Spiele. Die MT hat oft gezeigt, welch unglaubliches Potenzial in der Mannschaft steckt. Für uns ist es aber ein Heimspiel, das wir gewinnen wollen. Nach dem Erfolg in Magdeburg strebt jeder danach, diesen zu bestätigen.
Wie gut ist der THW Kiel denn bereits? Sind Sie schon wieder der Top-Top-Top-Favorit…?
Nein. Aber wir merken, dass bei uns etwas zusammenwächst. Ich vergleiche es immer gern mit einer zarten Pflanze, die zwar schon aus dem Boden lugt, aber noch nicht jedem Sturm standhält. Wir müssen sie weiter festigen. Aber es tut natürlich gut, wenn langsam Alternativen zurückkommen. Wir haben in den nächsten 38 Tagen elf Spiele, steigen im Oktober auch in den DHB-Pokal und die EHF European League ein. Personell hängt es am seidenen Faden, es darf nicht mehr viel passieren.
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