Handball-Insider vor Saisonstart: Über das, was ich mit Kretzsche diskutierte

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Handball-Insider vor Saisonstart: Über das, was ich mit Kretzsche diskutierte

Welche Handball-Mannschaft war eigentlich die beste aller Zeiten? Diese Frage diskutierte ich Anfang Juni wenige Tage vor dem Final Four der Champions League mit Stefan Kretzschmar (51), Sportvorstand der Füchse Berlin.

Der hatte dazu eine klare Meinung: „Der THW Kiel von 2011/12 ist schon noch die beste Mannschaft aller Zeiten. Meister zu werden, ohne auch nur einen Punkt abzugeben, das ist überragend.“ Aber der SC Magdeburg kann mit dem Gewinn der Champions League an Platz eins kratzen. Wenn man sieht, wie viele Titel der SCM in den letzten zwei Jahren gewonnen hat und auch noch gewinnen wird, dann würden sie Geschichte schreiben – als vielleicht beste Mannschaft aller Zeiten.

Welche Handball-Mannschaft war eigentlich die beste aller Zeiten?

Welche Handball-Mannschaft war eigentlich die beste aller Zeiten?

Ingolf Wiegert (66), Olympiasieger von 1980 und Vater von Magdeburg-Coach Bennet Wiegert (42), ist überzeugt: „Historisch ist die aktuelle Mannschaft die beste aller Zeiten beim SCM. Sie hat neue Dimensionen eingeleitet“. Ob die jetzige Mannschaft auch insgesamt die beste aller Zeiten ist, kann man erst nach zehn Jahren bewerten, wenn die Denkmäler gesetzt sind.

Bennet Wiegert ist nach der Vorbereitung derart bestürzt, dass man befürchten muss, der SCM taumelt 24/25 in den Tabellenkeller. Neun Olympiateilnehmer fehlten fast komplett, vier kamen verletzt zurück. Der Blitztransfer von Bundesliga-Torschützenkönig Manuel Zehnder (24) nach dem Ausfall von Felix Claar (27) konnte Trainer Wiegert da nur bedingt besänftigen.

Auch wenn der Erfolgscoach sich derzeit in Zweckpessimismus übt: Der SC Magdeburg wird auch in der neuen Saison das Maß aller Dinge sein. Dazu genügt ein Blick auf die Abschlusstabelle der vergangenen Saison: sechs Punkte Vorsprung auf die überragenden Füchse aus Berlin, zwölf auf die am Ende bärenstarken Flensburger und 15 (!) auf Rekordmeister Kiel.

Ich bin überzeugt, dass auf der Jagd nach dem Titel kein Weg am SC Magdeburg vorbeiführt. Die SG Flensburg-Handewitt wird diesmal von Beginn an hellwach sein. Die eingespielte Truppe hat sich mit Niclas Kirkeløkke (30) klug verstärkt. Das milde Auftaktprogramm gegen Erlangen, in Stuttgart und gegen Göppingen könnte zudem die gewünschte Starthilfe sein. Flensburg wird Magdeburgs härtester Konkurrent.

Die Füchse Berlin werden es diesmal nicht sein. Sie haben 2023/24 eine überragende Saison hingelegt, in der Torwart Dejan Milosavljev (28) so gut wie nie zuvor hielt, und Welthandballer Mathias Gidsel (25) ein unmenschliches Pensum mit einer irren Konstanz absolvierte. Dies zu wiederholen halte ich für nahezu unmöglich. Zumal die Champions-League-Belastung eine heftige Herausforderung wird.

Und beim THW Kiel? Kann es eigentlich nur besser werden. Ups und Downs in der Liga, im Pokal daheim gegen Wetzlar raus ohne Applaus, dazu die Mega-Klatsche im Champions-League-Halbfinale gegen Barcelona (18:30). Kein Wunder, dass Natio-naltorwart Andreas Wolff (33) wie der Messias empfangen wurde. Über die Ostsee wird er zwar nicht laufen können, dafür aber den Kieler Kasten deutlich verlässlicher abdichten als die THW-Torhüter in der vergangenen Saison.

In einer Hinsicht lege ich mich fest: Einen Deutschen Meister wie Kiel 2011/12 mit 68:0 Punkten wird es nicht geben.

Stephan Möller

Ich bin Stephan, der erfahrene Redakteur und Chefredakteur der Website Motor Kart. Als Experte in der Welt des Motorsports bringe ich streng objektive Berichterstattung und die neuesten Nachrichten zu unseren Lesern. Mit meiner Leidenschaft für Kartrennen und Fachkenntnisse in der Branche garantiere ich hochwertige und relevante Inhalte. Vertrauen Sie auf meine langjährige Erfahrung und meine Liebe zum Motorsport, um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben.

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