Nach UEFA-Champions-League-Qualifikation: Spielplan-Frustration bei deutschen Handball-Vereinen
Die Qualifikation zur UEFA Champions League hat bei den deutschen Handball-Vereinen für große Frustration gesorgt. Nachdem die Teilnehmer am europäischen Wettbewerb feststanden, müssen die Teams nun ihre Spielpläne umstellen. Die neue Terminplanung führt zu einer engen Zeitfenster, in der die Spiele absolviert werden müssen. Viele Vereine sehen sich durch diese Spielplan-Änderungen in ihrer Vorbereitung auf die neue Saison behindert. Die Frustration bei den Vereinen ist groß, da sie nun ihre Pläne für die kommende Saison anpassen müssen. Wir werden die weitere Entwicklung dieser Situation für Sie verfolgen.
HandballEuropa: Spielplan-Frustration bei deutschen Klubs nach Champions-League-Qualifikation
Bei der MT Melsungen aus der Daikin-Handball-Bundesliga fahren die Gefühle Achterbahn. Einerseits liegt man sich nach der überstandenen Qualifikation zur European League freudetrunken in den Armen. Andererseits wird der MT Melsungen nun auch bewusst, was da mit dem Start der Gruppenphase am 8. Oktober alles auf sie zukommt.
Die Melsunger haben sich nach dem 36:31 im Rückspiel bei den Norwegern aus Elverum für die Gruppe F des Wettbewerbs qualifiziert. Gegner sind der FC Porto (Portugal), Vardar Skopje (Nordmazedonien) und Valur Reykjavik (Island).
Spielplan-Frust
Schon durch den ersten Auftritt der Melsunger auf europäischer Bühne in Porto (8.10., live bei DYN/Anzeige) wird eine Regel gebrochen. Anwurfzeit bei den Portugiesen ist 20.45 Uhr. Bereits am 10. Oktober spielt die MT um 19 Uhr beim TVB Stuttgart.
In der „Ordnung zur Durchführung von Spielen“ (DFO) der Handball-Bundesliga (HBL) steht unter Punkt 4 der spielorganisatorischen Vorschriften der sogenannte 48-Stunden-Passus: „Zwischen allen Spielen der Lizenzligen müssen grundsätzlich 48 Stunden liegen. Doppelspieltage sind davon ausgenommen.“
Kommt ein von der Europäischen Handballföderation ausgerichteter Wettbewerb ins Spiel, greift die im Sinne der Sportler gute HBL-Regel nicht mehr. Die Melsunger sind im Oktober nicht nur rund um das Spiel in Porto betroffen, sondern zwei Wochen später vielleicht gleich noch mal.
Die MT muss am 22. Oktober (17, 18.45 oder 20.45 Uhr) in Reykjavik und am 24. Oktober (19 Uhr) beim SC DHfK Leipzig ran.
Reaktion der Vereine
Melsungens Sportvorstand Michael Allendorf: „Wir beschweren uns nicht über Mehrfachbelastung, genau das wollten wir ja auch durch den sportlichen Erfolg in der Liga erreichen. Wir würden uns aber ein wenig mehr Rücksicht und Fingerspitzengefühl von Verbänden und Vereinen wünschen.“
Sonntag (16.30 Uhr) geht der VfL Gummersbach nach dem 35:22-Hinspielsieg bei Mors-Thy (Dänemark) den letzten Schritt in Richtung Gruppenphase. Der Altmeister trifft dort in Gruppe H auf IK Sävehof (Schweden), FH Hafnarfjordur (Island) und Fenix Toulouse (Frankreich).
Das Auswärtsspiel der Gummersbacher in Sävehof (nahe Göteborg) wurde für den 26. November (18.45 Uhr) terminiert. Am 28. November spielt der VfL um 19 Uhr bei Rhein-Neckar Löwen. Die Regel wird wegen 15 Minuten Überhang gerade noch so eingehalten.
Weitere deutsche Teilnehmer
Weitere deutsche Teilnehmer sind der THW Kiel und Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt. Kiel trifft in Gruppe E auf RK Nexe (Kroatien), Bathco BM Torrelavega (Spanien) und HC Vojvodina (Serbien). Die Flensburger spielen in Gruppe G gegen Tatabanya KC (Ungarn), MRK Sesvete (Kroatien) und HCB Karvina (Tschechien).
Die deutsche Handball-Szene muss sich also auf eine turbulente Zeit einstellen, wenn sie sich in der European League bewähren will.
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