Paralympics: Deutsche Bronzemedaille für Sprinterin Tante Irmi Irmgard Bensusan
Bei den Paralympics in Tokio hat die deutsche Sprinterin Tante Irmi Irmgard Bensusan eine großartige Leistung erbracht. Die Athletin sicherte sich die Bronzemedaille im 100-Meter-Lauf und sorgte damit für einen Höhepunkt in der deutschen Medaillenbilanz. Mit einer Zeit von 13,42 Sekunden sicherte sich Bensusan den dritten Platz hinter den Favoritinnen aus China und den USA. Dieser Erfolg ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass die 28-Jährige erst vor wenigen Jahren ihre Karriere als Leichtathletin begann. Die deutsche Mannschaft kann stolz auf dieses außergewöhnliche Ergebnis sein und wir gratulieren Tante Irmi Irmgard Bensusan herzlich zu ihrem Erfolg!
Tante Irmi holt Bronze: Deutsche Sprinterin feiert Karrierehöhepunkt bei Paralympics
Noch eine Medaille zum Karriereende! Nach fünfmal Silber in Rio und Tokio hat Sprinterin Irmgard Bensusan (33) bei den Paralympics in Paris noch einmal über 200 Meter (T64) die Bronze-Medaille gewonnen.
Für die deutschen Leichtathleten ist es die dritte Medaille. Im Finale waren im Stade de France nur die beiden Niederländerinnen Kimberly Alkemade (34) und Marlene van Gansewinkel (29) schneller als Tante Irmi. Alkemade lief mit 25,42 Sekunden sogar Paralympics-Rekord. Für Bensusan waren die 26,77 Sekunden Saisonbestleistung!
Die Spiele in Paris sind für die gebürtige Südafrikanerin nach Rio und Tokio bereits die dritten, aber auch letzten in ihrer überaus erfolgreichen Karriere. Am Freitag (19.14 Uhr) startet sie in der gleichen Startklasse noch über die 100-Meter-Distanz.
Bensusan zu BILD: Meine Familie ist aus Südafrika zu diesem Rennen angereist und saß genau im Startbereich und ich konnte ich ihnen sogar zuwinken. Genau das war sehr speziell und alles andere als selbstverständlich. In Tokio durfte ja niemand dabei sein. Dass sie extra für meine letzten Paralympics anreisen wollten, hat mich die letzten sechs Monate jeden Tag motiviert.
Nach der Saison wird sie die Spikes an den Nagel hängen und nach zehn Jahren in Deutschland von Leverkusen wieder nach Südafrika ziehen. In der ARD sagte sie: Das geht mir alles sehr nahe. Meine Trainingsgruppe, die Menschen, mit denen ich in den letzten Jahren in Leverkusen täglich zusammen trainiert habe, sie alle werden mir sehr fehlen. Aber nach zehn Jahren ist für mich Schluss in Deutschland.
Der Name Tante Irmi
Bensusan trägt den Namen Tante Irmi, weil sie sich viel um jüngere Athleten kümmert. Sie feuert sie während der Wettkämpfe an, gibt Verbesserungsvorschläge und flechtet notfalls ihren Kolleginnen vor Wettkämpfen sogar die Haare.
Die Athletin über ihren Spitznamen: In Südafrika wird man Tante oder Onkel genannt, wenn man etwa zehn Jahre älter ist. Irgendwann wurde es mein Name. Tante ist doch super. So eine würde einem Alkohol kaufen, aber auch schimpfen.
In Südafrika hatte Bensusan bereits mit drei Jahren den Spaß an der Leichtathletik entdeckt und nahm an vielen Wettkämpfen teil. Doch 2009 dann der Moment, der alles veränderte.
Der Unfall
Tante Irmi kann sich jetzt schon über einen gebührenden Abschied freuen. Als 18-Jährige stürzte sie unglücklich über eine Hürde. Die Horror-Diagnose der Ärzte: Knochenbrüche, ein Kreuzbandriss und geschädigte Nervenbahnen. Die Mediziner waren sich sicher, dass sie nie wieder normal laufen kann.
Und sie behielten leider recht. Bensusan kann ihren rechten Fuß nicht mehr ansteuern. Die Sprinterin beschreibt das Gefühl so: Es ist, als hättest du lange gesessen, versuchst dann aufzustehen und dein Fuß ist eingeschlafen. Ich habe quasi einen eingeschlafenen Fuß, der nie wach wird.
Trotzdem nennt sie ihren Fuß, an dem sie eine Orthese trägt, liebevoll Schluffi. Ihre Behinderung wurde übrigens in Südafrika nicht anerkannt. Nur deswegen hat ihre deutsche Mutter Kontakt zum Deutschen Behindertensportverband (DBS) aufgenommen. So konnte sich Tante Irmi dann der Leverkusener Laufgruppe (u.a. mit den Weltmeistern Johannes Floors und Leon Schäfer) anschließen. Ihr Vater ist Südafrikaner, sie selbst hat die deutsche und die südafrikanische Staatsbürgerschaft.
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