In einer überraschenden Entscheidung müssen die Olympischen Ringe während der Olympischen Spiele überklebt werden. Der Grund dafür liegt in der Teilnahme des Para-Sports GaGa an den Spielen. Laut den Regeln des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) müssen die Olympischen Ringe bei Wettkämpfen, die nicht Teil der olympischen Disziplinen sind, abgedeckt werden. Dies betrifft auch den Para-Sport GaGa, der erstmals bei den Olympischen Spielen vertreten ist. Die Entscheidung hat für Aufregung in der Sportwelt gesorgt und wirft Fragen über die Regeln und die Anerkennung von Para-Sportarten auf.
Olympische Ringe bei Paralympics: Verbot auf der Kleidung, erlaubt auf der Haut
Ab heute starten die Paralympics in Paris und Athleten sollten sich besser an die Regeln halten, wenn sie keine Strafe riskieren wollen. Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) hat eine eigene Regelung für die Olympischen Ringe, die sich von der des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) unterscheidet.
Warum die Olympischen Ringe verboten sind
Die IPC und IOC sind eigenständige Organisationen mit unterschiedlichen Emblemen und einer separaten Handhabung ihrer Werbepolitik. Deshalb sind die Olympischen Ringe auf der Kleidung verboten, während sie auf der Haut als Tattoo erlaubt sind. Wer sich nicht an diese Regelung hält, riskiert eine Strafe.
Ein Beispiel aus der Vergangenheit
Im Jahr 2016 drohte dem britischen Schwimmer Josef Craig (27) bei der Para-Schwimm-EM in London die Disqualifikation, weil er sein olympisches Ringe-Tattoo nicht abdeckte. Craig hatte sich das Tattoo nach seiner Gold-Medaille über 400 Meter Freistil 2012 auf die Brust tätowieren lassen. Das IPC sah darin Werbung auf dem Körper und die sei in jeglicher Hinsicht verboten.
Neue Regelung für Paris
Auf Nachfrage der BILD erklärte das IPC, dass die Olympischen Ringe als Tattoo auf der Haut neuerdings erlaubt seien und nicht mehr abgeklebt werden müssten. Weiterhin verboten seien sie aber auf der Kleidung. Einzige Ausnahme: wenn das nationale olympische und paralympische Komitee als EINE Organisation aufgestellt sind, wie zum Beispiel bei den USA.
Das bedeutet: Wenn Athleten ihre Olympischen Ringe auf der Kleidung tragen, riskieren sie eine Strafe. Wenn sie sie jedoch als Tattoo auf der Haut haben, ist es erlaubt.
Ein pikanter Fall
Eigentlich müsste sich das IPC auch bei der Stadt Paris beschweren, weil auf dem Eiffelturm, einem der berühmtesten Bauwerke der Welt, die Olympischen Ringe zu sehen sind. Doch wie disqualifiziert man jetzt den Eiffelturm.
Foto: Aurelien Morissard/dpa - Die Olympischen Ringe hängen immer noch am Eiffelturm, auch während der Paralympics.
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