Posse beendet: Handball-Spieler bleibt gesperrt – und darf trotzdem spielen
In einem überraschenden Urnachricht hat das Schiedsgericht entschieden, dass der Handball-Spieler, der wegen einer Straftat gesperrt wurde, weiterhin am Spiel teilnehmen darf. Dieser Bescheid wirft Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf die Fairness im Sport. Wie kann es sein, dass ein Spieler, der offiziell gesperrt ist, dennoch am Spiel teilnehmen darf? Wir werfen einen Blick auf die Hintergründe dieser Entscheidung und versuchen, die Gründe für diese umstrittene Entscheidung zu verstehen.
Handballspieler bleibt gesperrt, aber darf trotzdem spielen: EHF-Entscheidung beendet Posse
Seine Sperre hat Bestand und sorgt doch für Aufatmen. Erlangen-Profi Marko Bezjak (38) ist ab sofort in der Daikin Handball-Bundesliga spielberechtigt. Das entschied der Europäische Handball-Verband EHF nach einer beispiellosen Hängepartie am Dienstag.
Bezjak darf nun in der HBL auflaufen, obwohl die EHF gleichzeitig die Sperre Bezjaks bis zum 9. April 2025 bestätigte. Aber: Die gilt nur für internationale Spiele der EHF und Partien des kroatischen Verbandes, wie nun festgelegt wurde.
Hintergrund
Bezjak, der von 2013 bis 2023 für den amtierenden Meister SC Magdeburg auflief, wechselte im vergangenen Jahr nach Kroatien zu RK Nexe. Dort hatte er im Februar dieses Jahres im Top-Spiel gegen RK Zagreb für einen Skandal gesorgt, als er einen Offiziellen per Schulter-Check anrempelte.
Die Partie wurde damals noch in der ersten Halbzeit abgebrochen, die Strafe durch den kroatischen Handball-Verband folgte auf dem Fuße: Ein Jahr Sperre für den Slowenen.
Trotzdem schnappte sich der HC Erlangen Bezjak im August und holte ihn in die Bundesliga zurück. Er sollte Nachfolger von HBL-Torschützenkönig Manuel Zehnder (letzte Saison an Eisenach ausgeliehen) werden. Bei HCE ging man davon aus, dass Bezjaks Sperre nur in Kroatien gilt. Doch der kroatische Verband schaltete die EHF ein.
Von einem unabhängigen Schiedsgericht sollte geklärt werden, ob Bezjaks Sperre über Kroatien hinaus gilt. Erlangen war zuletzt genervt von der EHF.
Die Entscheidung
Doch die Entscheidung zog sich, und Bezjak war seither zum Zuschauen verdammt. In Erlangen war man zunehmend genervt von der langen Untätigkeit der EHF. HCE-Boss René Selke bei der 25:26-Pleite gegen Stuttgart am vergangenen Wochenende bei Dyn: „Wir alle wissen, dass es beim Schiedsgericht der EHF liegt. Die Aussage der EHF ist, das Schiedsgericht kommt dann zusammen, wenn es zusammen kommt. Und trifft dann eine entsprechende Entscheidung. Wir haben keinen zeitlichen Horizont, es ist eine sehr unbefriedigende Situation.“
Die nun endlich ein Ende hat. Champions-League-Sieger Bezjak kann am Sonntag beim Spiel bei Vizemeister Füchse Berlin (16.30 Uhr live bei Dyn/Anzeige) erstmals für Erlangen auf der Platte stehen. Nach drei Niederlagen zum Start können sie beim Tabellenvorletzten seine Qualitäten mehr als gut gebrauchen.
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