Titel: Handball-Bundesliga: Wie gut kann der VfL Potsdam funktionieren ohne Hanning?
Die Handball-Bundesliga steht vor einer interessanten Frage: Wie wird sich der VfL Potsdam entwickeln, nachdem der langjährige Leistungsträger Hanning den Verein verlassen hat? Der Rückraumspieler war nicht nur eine wichtige Figur auf dem Platz, sondern auch ein Führungsspieler, der den Kader prägte. Nun muss der VfL Potsdam ohne seinen Star spielen und sich auf neue Spieler verlassen. Doch wie gut kann der Verein funktionieren, ohne den erfahrenen Hanning? Kann der Trainerstab des VfL Potsdam einen adäquaten Ersatz finden oder wird die Abwesenheit des langjährigen Leistungsträgers zu groß sein?
VfL Potsdam ohne Hanning: Emir Kurtagic über seine Rolle als Ersatztrainer
Die Vorbereitung auf die Saison lief bei Sensations-Aufsteiger VfL Potsdam ungewöhnlich. Zum Trainingsstart im Juli fehlte der neue Coach mehrere Wochen. Grund: Emir Kurtagic (44) betreute die DHB-Talente im Sommer bei der U18-EM. So lenkte Ex-Trainer und Aufsteiger-Macher Bob Hanning (56) als Ersatz die ersten Einheiten in Potsdam.
Potsdam ohne Hanning: Kurtagic über seine Ziele und die Ausbildung von Talenten
SPORT BILD fragte nach: Wie zufrieden waren Sie mit dem Assistenten Hanning? Emir Kurtagic: Wir haben seit Jahren ein sehr gutes Verhältnis und die gleiche Philosophie, denken ähnlich über den Handball, den wir in Potsdam spielen wollen, deshalb war das überhaupt kein Problem. Im Grunde durfte Bob machen, was er will. Wir haben uns kurz ausgetauscht. Da hatte ich volles Vertrauen.
Wieso gerade Potsdam? Ich habe meine Arbeit beim DHB mit den Nachwuchs-Spielern auch sehr geliebt. Hier beim VfL kann ich aber beides perfekt verbinden, die tägliche Arbeit mit einer Mannschaft, die mir schon ein bisschen gefehlt hat, und das Ausbilden von Talenten. Hier kann ich eine Mischung aus beidem sein – das, was ich als Nationaltrainer gemacht habe, und als Vereinscoach.
Stand jetzt – der VfL Potsdam hat noch kein Erstliga-Niveau. Was sind ihre Saisonziele mit Potsdam? Alles andere als der Klassenerhalt wäre vermessen. Aber wichtiger ist: Wir wollen junge Spieler ausbilden. Schritt für Schritt an das Niveau der Bundesliga heranführen, dass sie ihren Traum vom Profi-Handball hier leben können. Stand jetzt haben wir noch kein Erstliga-Niveau, aber wir wollen die Lücke schnell schließen. Ich fokussiere mich darauf, dass wir alle noch besser werden können.
Foto: BILD Hanning hatte die Idee vom Team Deutschland. Doch es wurde von der Liga nicht so angenommen. Ich fand die Idee super und habe seinen Vorschlag als ein Angebot an die 1. und 2. Liga wahrgenommen. Jungen Spielern die Chance zu geben, sich mit den Besten der Welt zu messen, sich auf dieser Bühne zu präsentieren. Wenn das nicht so angenommen wurde, heißt das doch nur, dass die anderen Vereine selbst ihre Projekte für die Nachwuchsförderung vorantreiben. Je mehr das tun, umso besser. Wir haben selbst zwei 19-Jährige und einen, der gerade 20 geworden ist, mit Siemer, Höler und Günther im Kader.
Wohnen Sie in Potsdam oder Berlin? Meine Frau Banu und ich ziehen tatsächlich erst einmal in den Südosten von Berlin, weil sie es dann zur Arbeit und ins Büro (Geschäftsleitungsassistentin; d. Red.) nicht so weit hat. Ich werde dann erst einmal etwas länger fahren.
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