Titteländerung: Handball-Bundesliga: Bei der Frage eskaliert sich Hanning

Titteländerung: Handball-Bundesliga: Bei der Frage eskaliert sich Hanning

Die Handball-Bundesliga steht derzeit im Fokus der Öffentlichkeit, nachdem es zu einer eskalierten Situation gekommen ist. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht der Präsident des Deutschen Handball-Bundes (DHB), Andreas Hanning. Die Frage nach einer möglichen Titeländerung in der höchsten deutschen Spielklasse hat zu einer Kontroverse geführt, die immer mehr Ausmaße annimmt. Während einige für eine Änderung des Titels plädieren, lehnen andere diese Idee entschieden ab. Die Diskussion wird immer hitziger und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Zukunft entwickeln wird.

Die neue Saison in der Daikin-Handball-Bundesliga steht bevor

Es sind nur noch wenige Tage bis zum Start der neuen Saison in der Daikin-Handball-Bundesliga. Im Interview mit SPORT BILD verrät Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning (56), warum ihn die Frage nach der Stallorder zum Spiel Berlin gegen Potsdam richtig nervt, er tippt wer absteigt und wer Meister werden kann.

Der Topfavorit für den Titel

Bob Hanning: Der Topfavorit bleibt für mich Magdeburg. Und dann wird es eine Phalanx geben. Mit Kiel, denn mit den Verpflichtungen von Andi Wolff und Emil Madsen werden die wieder angreifen. Das ist für mich der gefährlichste Gegner für den SCM. Dazu kommt Flensburg, die werden sich auch zurückmelden. Und dann kommen die Füchse. Wir werden gucken müssen, ob wir irgendwie dranbleiben können. Was mit unseren begrenzten wirtschaftlichen Möglichkeiten, der Champions-League-Saison und dem kleinen Kader sehr schwer werden wird.

Wer sorgt für die Überraschung im Meisterkampf?

Irgendwie gibt's diese Mannschaft immer. Melsungen müsste es längst sein. Die haben es aber wieder nicht konstant durchgehalten. Ehrlich, ich bin ein Fan vom VfL Gummersbach. Und zwar sowohl von der Mannschaft als auch vom Trainer als auch vom Manager. Ich finde, es gibt gerade keinen Verein, wo gefühlt mehr passiert und mehr Dinge richtig gemacht werden als dort. Und mit den Verpflichtungen von Torhüter Dominik Kuzmanovic und Kentin Mahé haben sie zwei absolute Toptransfers getätigt.

Wer steigt ab?

Natürlich haben es die Aufsteiger am schwersten. Der Topkandidat für Platz 18 ist der VfL Potsdam. Weil jung, und weil mit der schweren Verletzung von Marko Katic (Kreuzbandriss; d. Red.) jetzt auch ein personelles Problem dazugekommen ist. Trotzdem werden die Jungs nicht kampflos abschenken. Sie müssen diese Mentalität kriegen, nicht denken: Wir haben Angst vor den Gidsels, Wolffs und Gottfridssons, sondern die müssen dahin kommen, dass die anderen sich fragen: Wer ist Kofler, wer ist Orlov oder Paulnsteiner? Wenn Potsdam keine Angst hat, haben sie eine Chance.

Wie groß sind die Chancen?

Die Wahrscheinlichkeit eines Klassenerhalts für Potsdam liegt bei 15 bis 20 Prozent. Aber wir haben in Potsdam auch schon Dinge erreicht, die uns keiner zugetraut hat.

Wer sind die anderen Abstiegskandidaten?

Bietigheim mit Trainer Iker Romero. Auch wenn ich ihn sehr liebe – und trotz seiner Königstransfers Daniel Rebmann und Julius Kühn, da hat er ganz viel Erfahrung eingekauft –, wird es Bietigheim schwer haben. Dazu muss Eisenach noch zeigen, dass sie so eine Saison noch einmal machen können. Und es wird wieder ein Team geben, das heute noch gar nicht damit rechnet, dass es sich im Abstiegskampf wiederfindet.

Die Stallorder - ein völliger Blödsinn

Die Füchse gegen Potsdam, das werden besondere Duelle in dieser Saison. Viele wittern Interessenkonflikte oder gar Stallorder? Völliger Blödsinn, sagt Bob Hanning. Damals, vor dreieinhalb Jahren, als wir mit der engeren Kooperation und dem Projekt, Potsdam erst einmal in die 2. Liga zu bringen, angefangen haben, da hieß es auch erst aus manchen Kreisen in Potsdam: 'Jetzt kommt der Uli Hoeneß und kauft sich den VfL Potsdam.' Ich glaube, das haben wir längst bewiesen, dass es gerade ganz, ganz anders gelaufen ist. Es sind zwei völlig eigenständige Vereine, die sich aber in der Nachwuchsförderung maximal ergänzen und helfen können.

Ziele mit den Füchsen

Ich glaube, dass wir vor einer sehr schweren Saison stehen. Durch den Abgang von der Deutschen Wohnen und auch zwei, drei anderen Partnern (geschätzter Verlust von rund zwei Mio. Euro; d. Red.) – dazu steigende Kosten –, da haben wir es wirtschaftlich sehr schwer. Wir können gerade nicht wachsen. Und mit der Champions League haben wir nicht die leichten Spiele, die du eben mal so gewinnen kannst. Wir müssen mit unserem dünnen Kader jede Woche Vollgas geben. Von daher stehen wir vor einer echten Challenge dieses Jahr, der wir uns stellen müssen.

Videobeweis in der HBL

Ja, ich bin absoluter Fan des Videobeweises. Er macht unseren Sport fairer. Auch wenn man nie 100 Prozent Gerechtigkeit in unserer Sportart erreichen kann, so hat man doch die Möglichkeit, sich manche Szenen noch einmal anzuschauen und zu 99 Prozent zu richtigen Entscheidungen kommen.

Nationalmannschaft

In der Wertevermittlung und mit ihrem Auftritt hat das Team viel für Deutschland und unseren Sport getan, indem sie immer an sich geglaubt haben. Spiele, die eigentlich weg waren, immer wieder zurückgeholt haben und so wieder in der Weltspitze angekommen sind, sich diesen Platz erkämpft haben. Und man darf auch durchaus die Fantasie haben, dass das so bleibt.