TSG Hoffenheim: Simone Engelhardt wird neue Cheftrainerin
Die TSG Hoffenheim hat eine Überraschung für die Fans bereit. Ab sofort wird Simone Engelhardt das Amt der Cheftrainerin übernehmen. Die 43-Jährige ersetzt damit den bisherigen Trainer Alfred Schreuder, der den Verein nach nur einem Jahr wieder verlassen hat. Mit dieser Entscheidung setzt die TSG Hoffenheim ein wichtigen Zeichen für die Zukunft und verdeutlicht das Vertrauen in die Fähigkeiten von Simone Engelhardt. Als ehemalige Spielerin und langjährige Co-Trainerin bringt sie umfassende Erfahrungen mit und soll das Team auf dem Platz wieder erfolgreich machen.
Neue Führung für Hoffenheim: Simone Engelhardt übernimmt Interimslösung
Nach dem Bosse-Beben in Hoffenheim (fünf Chefs weg, u. a. Geschäftsführer Sport Alexander Rosen) wird nun eine Frau immer wichtiger: SAP-Managerin Simone Engelhardt (58). Die Zweite Vorsitzende (seit 2022 im Amt) hat Anfang Juli die Aufgaben des aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Ersten Vorsitzenden Kristian Baumgärtner (55) übernommen, knapp vier Wochen später ist nahezu die ganze TSG-Führungsetage Geschichte.
Nach SPORT-BILD-Informationen gibt sich Engelhardt mit der Interimslösung nicht zufrieden, will neue Hoffenheim-Chefin werden.
Simone Engelhardt im Interview
SPORT BILD: Frau Engelhardt, im Rahmen der Entlassung von Herrn Rosen sprachen Sie von einer Veränderung, die ihr Klub in der sportlichen Leitung benötigt. Welche Art der Veränderung meinen Sie damit?
Simone Engelhardt: Wir sind nach reiflicher Überlegung zum Entschluss gekommen, dass eine Neuausrichtung für die Zukunft der TSG notwendig ist. Dafür gibt es Beweggründe, die nicht nach außen getragen werden.
SPORT BILD: Was konkret wird Herrn Rosen eigentlich vorgeworfen? Zu wenige Transfers? Zu wenig Entwicklung im Kader?
Simone Engelhardt: Die Beweggründe lassen wir intern. Wir haben konstruktive und zielorientierte Gespräche geführt im Sinne der TSG, bevor wir die Entscheidung getroffen haben.
Die Zukunft der TSG
Simone Engelhardt: Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Dr. Markus Schütz, werden wir die Geschäftsbereiche neu strukturieren. Die Details dazu geben wir zu gegebener Zeit bekannt.
SPORT BILD: Der Zeitpunkt der Entlassung – kurz vor Beginn der Saison und mitten im Sommertransferfenster – gleicht einem Donnerwetter. Warum hat man nicht schon früher reagiert?
Simone Engelhardt: Es gibt für eine derartige Entscheidung keinen guten Zeitpunkt. Wir sind überzeugt, dass wir mit unserer Neuausrichtung richtig liegen.
Die Rolle von Simone Engelhardt
SPORT BILD: Sie sind seit Anfang Juli Interimspräsidentin. Vier Wochen später fliegt beinahe die ganze Hoffenheimer Führungsebene raus. Welche Rolle haben Sie insbesondere bei der Entlassung von Herrn Rosen gespielt?
Simone Engelhardt: Ich bin Zweite Vorsitzende und nehme übergangsweise nach dem gesundheitlich bedingten Rücktritt von Kristian Baumgärtner die Aufgaben des 1. Vorsitzenden wahr. Als solche vertrete ich die Interessen des Vereins als Mehrheitsgesellschafter. Ich habe mich intensiv mit den Entscheidungsträgern im Verein und in der Spielbetriebs GmbH ausgetauscht, mir ein Bild von der aktuellen Situation gemacht und habe sie allesamt in mein Meinungsbild einfließen lassen.
Fragen nach der Zukunft
SPORT BILD: Wird Frank Kramer auch auf lange Sicht ein Kandidat sein, der Rosen vertreten kann? Was erhoffen Sie sich von ihm?
Simone Engelhardt: Frank Kramer wird übergangsweise die Aufgaben übernehmen. Er ist direkt nach der Entscheidung ins Trainingslager gereist, um mit dem Trainer sowie dem Team in einem engen Dialog zu sein. Das hat sehr gut funktioniert.
SPORT BILD: Wer wären weitere Kandidaten für die Rosen-Nachfolge? Werden bereits Gespräche geführt?
Simone Engelhardt: Ich werde in die Entscheidungsfindung mit eingebunden sein, aber ich kenne meine Rolle. Etwaige Kandidaten kommentieren wir als TSG grundsätzlich nicht.
SPORT BILD: Wird es nun doch noch Transfers geben? Wer entscheidet jetzt eigentlich darüber? Ausschließlich Frank Kramer?
Simone Engelhardt: Frank Kramer ist dazu mit dem Trainer sowie allen relevanten Personen im Dialog.
SPORT BILD: Wie wollen Sie den Verlust von Pirmin Schwegler auffangen?
Simone Engelhardt: Pirmin Schwegler wollte sich einer neuen Herausforderung stellen, das haben wir zu akzeptieren. Daher wurde der Vertrag vorzeitig aufgelöst.
Die mächtigste Frau der Bundesliga?
SPORT BILD: Sie sind die aktuell mächtigste Frau der Bundesliga. Wie wollen Sie Ihren Einfluss nutzen?
Simone Engelhardt: Ich bin nicht die mächtigste Frau der Bundesliga, sondern die Vertreterin des Mehrheitsgesellschafters, des TSG e.V., bei der Spielbetriebs GmbH. Es geht hier also nicht um „Macht“, sondern um die Repräsentanz der Vereinsmitglieder der TSG Hoffenheim.
SPORT BILD: Werden Sie weiterhin Präsidentin bleiben?
Simone Engelhardt: Die Satzung des Vereins kennt keine „Präsidentschaft“, sondern einen Vorstand, der aus drei Vorsitzenden besteht. Wer 1. Vorsitzender wird, entscheidet die Mitgliedschaft.
Hintergrund-Info: Im Juni 2025 findet die nächste Mitgliederversammlung statt, in der der zukünftige Erste Vorsitzende gewählt wird.
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