Willi Lemke: Er war ein Menschenfischer - Bundesliga-Legenden sagen Abschied
Die Fußballwelt trauert um einen ihrer größten Legenden: Willi Lemke, der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter und einer der bekanntesten Fußballpersönlichkeiten Deutschlands, ist gestorben. Lemke, der als Menschenfischer bekannt war, weil er in seiner Karriere viele fußballerische Talente entdeckt und gefördert hat, hat tiefe Spuren in der Bundesliga hinterlassen. Die Fußballgemeinde sagt jetzt Abschied von einem wahren Fußball-Urgestein, der durch seine herzliche und faire Art viele Herzen gewonnen hat.
Trauer um Willi Lemke: Bundesliga-Legende verabschiedet
Werder-Manager, Vordenker, Brückenbauer. Willi Lemke (✝︎77) hat Fußball-Deutschland geprägt und als UN-Sonderberater für Sport weltweit Spuren hinterlassen.
Am Freitag wurde Lemke, der am 12. August an einer Hirnblutung verstarb, im Bremer St. Petri-Dom mit einer bewegenden Trauerfeier gedacht. Über 1000 Promis und Bürger nahmen teil, vor der Kathedrale trauerten Hunderte Bremer mit. Am Rathaus wehte die große Bremer Flagge mit Trauerflor, die Fahnen vor der Bürgerschaft sind auf Halbmast geflaggt.
Trauerfeier für Lemke: Deutschland weint um Werder-Willi
Bewegend die Predigt von Pastorin Esther Joas: „Sein letzter Tag bei vollem Bewusstsein war ein besonders schöner Tag: Joggen im Bürgerpark mit seiner geliebten Frau, eine kleine Radtour. Dann hat er noch Fotos rausgesucht für seine just am Tag zuvor abgeschlossene Biografie. Bevor er in das Koma fiel, flüsterte er Sohn Lars zu: Ich bin immer bei euch. Mein Körper ist nur eine Hülle.“
Worte, die nicht nur Lemkes Familie um Ehefrau Heide und Bruder Dietrich sowie die Kinder und Enkel zu Tränen rührten.
Werder-Präsident Hubertus-Hess Grunewald erinnert an seine großen Verdienste: „Er war schlitzohrig und gewieft, aber nie respektlos. Willi hat Werder zu einer starken Marke in Europa entwickelt. Wenn dem SV Werder heute auf der ganzen Welt Sympathien entgegengebracht werden, dann liegt es auch an der Arbeit von Willi.“
Ex-SPD-Chef und Parteifreund Sigmar Gabriel fand humorvolle Worte: „Willi hatte einen ziemlichen Dickkopf. Bei ihm hat es sich um eine einzigartige Mischung aus Bremer Offenheit und pommerschem Sturschädel gehandelt. Willi war immer da und half, wenn er helfen konnte. Er war ein echter Menschenfischer.“
Gäste der Trauerfeier
Unter den Gästen: DFB-Präsident Bernd Neuendorf, DFB-Sportdirektor Rudi Völler, Otto Rehhagel mit Ehefrau Beate, BVB-Boss Aki Watzke, DFL-Geschäftsführer Dr. Marc Lenz, Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen, TV-Star Laura Wontorra, Ex-Leverkusen-Manager Reiner Calmund, die Werder-Legenden Rune Bratseth, Dieter Burdenski, Marco Bode und Thomas Schaaf sowie Double-Manager Klaus Allofs. Dazu Ex-Profis und Weggefährten wie Frank Rost, Viktor Skripnik, Frank Neubarth, Benno Möhlmann, Frank Baumann, Wolfgang Sidka, Tim Borowski und Florian Kohfeldt. Aus der Politik u. a. Ex-Bundesumweltminister Jürgen Trittin, die ehemaligen Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen, Henning Scherf, Klaus Wedemeier, Carsten Sieling sowie Andreas Bovenschulte.
Fotos: gumzmedia, picture alliance/dpa, Carmen Jaspersen/dpa
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