Handball: SC Magdeburg: Nikola Portner: Drogen-Kontakt durch Fans?

Index

Portners Kampf um den letzten Strohhalm

Als der Traum des SC Magdeburg von der Titelverteidigung im Champions-League-Halbfinale am Samstag gegen Aalborg Handbold (26:28) zerplatzte, durfte Nikola Portner (30) erneut nicht mitspielen. Der Schweizer ist seit dem 11. April durch das Präsidium der Handball-Bundesliga (HBL) suspendiert.

Bei einer Dopingprobe am 10. März war nach dem Bundesliga-Spiel gegen die Füchse Berlin (31:28) in einem positiven Dopingtest D-Methamphetamin nachgewiesen worden – auch Crystal Meth genannt.

Portners Stellungnahme

Portners Stellungnahme

Während Magdeburgs Hoffnung auf die Titelverteidigung in der Königsklasse zerplatzte, kämpft Portner um den letzten Strohhalm und versucht zu beweisen, wie die verbotene Substanz in seinen Körper geraten ist.

Seit dem 30. Mai liegt die Stellungnahme von Portner der HBL und der Nationalen Antidoping-Agentur (Nada) vor. Andreas Thiel (64), HBL-Justiziar und Verantwortlicher beim sogenannten „Ergebnismanagement-Verfahren“ im Fall Portner, bestätigt: „Die Stellungnahme umfasst 92 Seiten sowie ein umfangreiches Anlagenpaket. Wir haben das Ende des Ergebnismanagement-Verfahrens bis zum 30. Juni avisiert.“

Bis dahin soll das HBL-Präsidium entschieden haben. Thiel ist dafür zuständig, die Präsidiumsentscheidung vorzubereiten. „Das Verfahren endet mit der Einstellung oder einem Sanktionsverfahren“, sagt der ehemalige Nationaltorwart (257 Länderspiele).

Leumundszeugen-Aussagen

Leumundszeugen-Aussagen

Zum Inhalt der Portner-Stellungnahme schweigt Thiel, sagt lediglich, dass sie „umfangreiche Leumundszeugen-Aussagen“ enthält. Nach Informationen von SPORT BILD äußern sich u.a. Kollegen Portners aus der Schweizer Nationalmannschaft, Magdeburg-Kapitän Christian O’Sullivan (32) und Portners Ehefrau Tamara sowie Portner selbst.

Tenor der Aussagen der Leumundszeugen: Portner konsumierte nie Crystal Meath, hat einen tadellosen Lebenslauf. O’Sullivan sagt auf SPORT BILD-Nachfrage: „Ich habe eigentlich keinen Kommentar dazu. Ich habe einfach meine Einschätzung von Niko als Person abgegeben. Wie ich ihn finde und wie ich ihn kennengelernt habe. Ich habe einfach ein bisschen versucht zu beschreiben, wie Niko tickt.“

Der SCM-Kapitän, der am Wochenende gegen Aalborg und im verlorenen Spiel um Platz drei gegen Kiel (28:32) mit Rot vom Feld musste, beschreibt auch, wie eng sein Kontakt zu Portner weiterhin ist: „Mit Niko bin ich am meisten von der Mannschaft in der Freizeit unterwegs – gemeinsam mit unseren Töchtern. Er ist ein sehr guter Papa und ein sehr lieber Mensch, der für alle nur das Beste will.“

Die Verteidigung von Portner

Die Verteidigung von Portner

In der Stellungnahme Portners und seines Rechtsbeistands wird betont, dass D-Methamphetamin nicht automatisch Crystal Meth sei. Da die nachgewiesene Menge so gering sei (78 Nanogramm pro Milliliter), argumentiert man, dass Portner mutmaßlich durch Kontakt mit einer dritten Person kontaminiert worden sei.

Dazu soll Bewegtbildmaterial der Stellungnahme angehängt sein, das Portner im engen Kontakt mit Fans zeige und belegen soll, wie der Torwart beim Abklatschen oder Umarmen mit der nachgewiesenen Substanz in Berührung gekommen sein könnte.

Die Entscheidung

Die Entscheidung

Dass die Entscheidung im Fall Portner erst Ende des Monats fällt, liegt am Termin-Stress des Justiziars. Am 14. Juni entscheidet das HBL-Schiedsgericht über die Zukunft des Bergischen HC.

Nach dem Präsidiumsentscheid hat der Athlet im Fall einer Sanktion 20 Tage Zeit, eine weitere Instanz anzurufen. Dies kann die Antidoping-Kommission des Deutschen Handballbunds (DHB) sein oder aber der Internationale Sportgerichtshof (Cas). Zudem hat die Nada ein Einspruchsrecht gegen den HBL-Entscheid.

Aktuelle Tendenz: Die Liga belegt Portner eher mit einer milden Strafe, statt ein Exempel zu statuieren!

Pikant: Im HBL-Präsidium sitzt auch Magdeburgs Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt. Thiel betont indes: „Schmedt war weder bei den bisherigen Beratungen dabei, noch wird er es bei der Beschlussfassung sein.“

Heike Meier

Ich bin Heike, ein leidenschaftlicher Experte für Motorsport und Autor auf der Webseite Motor Kart. Als Teil des Teams liefere ich die neuesten Nachrichten aus der Welt des Motorsports mit strenger Objektivität. Meine langjährige Erfahrung und Begeisterung für Kartrennen ermöglichen es mir, fundierte und informative Artikel zu verfassen, die die Leser in die aufregende Welt des Motorsports eintauchen lassen. Meine Liebe zum Detail und meine Fachkenntnisse machen mich zu einer verlässlichen Quelle für alle Motorsportfans, die stets auf dem neuesten Stand bleiben wollen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up