DFB erhält von Adidas und VW keine Prämie für Viertelfinal-Teilnahme: Titelgewinn bei der EM wäre notwendig gewesen

DFB erhält von Adidas und VW keine Prämie für Viertelfinal-Teilnahme: Titelgewinn bei der EM wäre notwendig gewesen

Die Deutsche Fußball-Bundesliga (DFB) muss sich mit einer bitteren Pille abfinden. Trotz des Erreichen des Viertelfinals bei der aktuellen Europameisterschaft wird die DFB von ihren Sponsoren Adidas und VW keine Prämie erhalten. Der Grund dafür liegt darin, dass nur ein Titelgewinn bei der EM als Erfolg anerkannt wird. Die DFB hatte sich mit ihren Sponsoren auf bestimmte Zielvereinbarungen geeinigt, die jedoch nicht erreicht wurden. Dieser Rückschlag bedeutet für die DFB einen bedeutenden Verlust an Einnahmen, der das Budget des Verbandes belasten wird.

DFB bleibt leer aus, wenn Viertelfinal erreicht wird, Titelgewinn erforderlich

Der Einzug ins EM-Viertelfinale hilft dem klammen DFB. 15,75 Millionen Euro hat der Verband bereits an Uefa-Boni sicher, den 26 Nationalspielern kann daher schon eine Prämie von je 100 000 Euro garantiert werden.

Allerdings: Mehr Geld würde im Fall des Weiterkommens bis zum Endspiel nur von der Uefa kommen – im Optimalfall insgesamt 28,25 Mio. Euro.

Sport Bild erfuhr: Die beiden wichtigsten DFB-Partner – Adidas als Ausrüster und VW als Hauptsponsor – zahlen nur im Fall des Titelgewinns Prämien. Für die vier K.o-Runden inklusive Finalteilnahme gibt es nichts.

Sollte die DFB-Auswahl am 14. Juli das Endspiel in Berlin gewinnen, würde Adidas laut des bis 2026 laufenden Vertrags rund 2,5 Mio. Euro ausschütten. Für einen WM-Titel 2026 in den USA, Mexiko und Kanada wären es sogar vier Mio. Euro.

Aber: Der DFB könnte auch bei einem Viertelfinal-Aus gegen Spanien noch Kasse machen, wenn er die Fans weiterhin begeistert – über die sogenannten „Royalties“. Bedeutet: An jedem verkauften Adidas-Nationaltrikot ist der DFB mit fünf bis sechs Euro beteiligt.

Beispiel WM in Brasilien: Zwischen dem Titelgewinn im Sommer und Weihnachten 2014 gingen weltweit rund zwei Millionen DFB-Trikots über den Tresen.

„Licht am Ende des Tunnels“ sieht DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald (39) noch aus anderem Grund: Der Verband vermeldet für 2023 einen Jahresüberschuss von 4,9 Mio. Euro – nach einem Verlust von 4,2 Mio. Euro im Vorjahr und sogar 33,5 Mio. Euro Minus in 2021.

Für den Überschuss sorgen nach Sport Bild-Info in erster Linie die zusätzlichen Millionen der Bundesliga durch den neuen Grundlagenvertrag, der seit 1. Juli 2023 greift und die Finanzflüsse zwischen DFB und DFL regelt. Die Liga-Zahlungen sind für rund vier der knapp fünf Mio. Euro verantwortlich. Den Rest machen verbands­interne Sparmaßnahmen aus.

Gesteigerte Vermarktungserlöse, etwa durch den Vertrag mit Nike ab 2027, wirken sich erst in Zukunft bilanziell aus.