Frauenfußball: MVT: Insta-Druck wird zur Belastung auf dem Platz!

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Martina Voss-Tecklenburg: Der Männerfußball muss sich endlich öffnen

Die ehemalige Bundestrainerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft, Martina Voss-Tecklenburg, spricht exklusiv mit SPORT BILD über ihr neues Projekt abseits des Platzes. Zusammen mit dem Marktführer BG3000 will sie Sportlerinnen und Sportler beim Umgang mit Social Media unterstützen.

Ein neuer Anfang nach der Bundestrainerin-Zeit

Ein neuer Anfang nach der Bundestrainerin-Zeit

SPORT BILD: Frau Voss-Tecklenburg, Sie hatten bereits vor Ihrem Aus als Bundestrainerin gesundheitliche Probleme und sprachen davon, komplett zusammengebrochen zu sein. Sind Sie nach Ihrer Auszeit bereit für eine neue Aufgabe als Trainerin?

Voss-Tecklenburg: Ich bin wieder voll entspannt und gut bei Kräften. Derzeit prüfe ich eine ganze Reihe von Angeboten und bin nebenbei als Expertin im TV beschäftigt und halte Vorträge. Ob Verband oder Verein, ich habe noch nicht entschieden, ich kann mir vieles vorstellen.

Die Trainerqualität hat nichts mit dem Geschlecht zu tun

Die Trainerqualität hat nichts mit dem Geschlecht zu tun

SPORT BILD: Auch als Trainerin einer Männer-Mannschaft zu arbeiten?

Voss-Tecklenburg: Ja, klar, ich besitze die höchste Trainer-Lizenz und bin für alles offen, höre mir alles an. Zumal die Trainerqualität keine Frage des Geschlechts ist, sondern der Qualität. Der Sportler will nur wissen, kann diese Person, die mich trainiert, mich weiterbringen?

Ein Privileg, Bundestrainerin zu sein

Ein Privileg, Bundestrainerin zu sein

SPORT BILD: Wie schauen Sie auf Ihre Zeit als Bundestrainerin zurück?

Voss-Tecklenburg: Mit viel Stolz. Es war ein Privileg, Bundestrainerin zu sein, sowohl sechs Jahre in der Schweiz als auch über fünf Jahre beim deutschen Team. Wir haben viel erreicht, ganz viel angeschoben. Ich möchte keinen Tag dieser Zeit missen.

Das Projekt mit BG3000

SPORT BILD: Sie arbeiten zurzeit mit dem Social-Medien-Unternehmen BG3000 an einem Projekt. Was hat es damit auf sich?

Voss-Tecklenburg: In Deutschland hängen wir beim Thema Digitalisierung gesamtgesellschaftlich hinterher. Wenn wir im Sport über Digitalisierung reden, meinen wir häufig den Chip im Ball oder die Torkamera. Viel wichtiger aber sind die Strategien für die Athleten, Mannschaften und die Sponsoren. Das zu vernachlässigen führt zu mentalen Schwächen, bei der Performance, im Leistungsabruf und macht dich angreifbar, wenn du mit Shit- oder Love-storms zu tun hast.

Die Defizite beheben

SPORT BILD: Wie wollen Sie diese Defizite beheben?

Voss-Tecklenburg: Wir haben bei der BG3000 mehr als 130 digital Coaches an Bord, die den Sportler und seine Betreuer fit machen und ihm Techniken vermitteln, um in Bestform zu kommen. Sie nehmen die Perspektiven der Sportler ein und stärken am Ende ihre Kompetenzen. Unabhängig, welche Sportart ich betreibe. Dafür müssen die Klubs Gelder bereitstellen und investieren.

Das Problem im Umgang mit digitalen Medien

SPORT BILD: Wo liegt das Problem im Umgang mit digitalen Medien?

Voss-Tecklenburg: Schauen Sie, ganz viele Spitzensportler nutzen die digitalen Medien bzw. müssen sie nutzen, um sich zu informieren, bekannt zu machen und ihre Marke zu stärken. Oft bedeutet das, eine zusätzliche Einnahmequelle. Gerade wenn ich mit meinem Sport nicht meine finanzielle Existenz sichern kann. Über Content gewinnen viele Sportler neue Partner. Digitale Medien geben eben auch Chancen.

Die negativen Aspekte

SPORT BILD: Ist doch positiv, oder?

Voss-Tecklenburg: Nein, es ist vor allem einseitig, weil es viel mit dem Menschen macht. Es kommen zusätzliche Drucksituationen auf. Wenn ich mal eine schlechte Leistung zeige, werde ich sofort mit ungefilterter Kritik konfrontiert. Das habe ich als Bundestrainerin erlebt, das junge Spielerinnen nicht in der Lage waren, ihre Leistung abzurufen, weil sie sich schon damit beschäftigt haben, was könnte hinterher an Hate-Kommentaren, an negativen Bewertungen auf sie zukommen.

Die Folgen des Hasses

SPORT BILD: Wie sind Sie mit der Kritik umgegangen?

Voss-Tecklenburg: Ja, natürlich. Ich habe versucht, die Dinge schon im Vorfeld einzuordnen. In beide Richtungen. Klar ist: Wenn du dich in den sozialen Medien bewegst, musst du damit rechnen. Aber akzeptieren muss man es nicht. Viele Kommentare sind beleidigend, verleumderisch und am Rande der Strafbarkeit. Das muss man öffentlich machen und dagegen eintreten. Bullying und hate speech sind keine Kavaliersdelikte!

Die Konsequenzen

SPORT BILD: Was sind die Folgen daraus?

Voss-Tecklenburg: Leistungsminderung durch mentalen Druck. Schlimmstenfalls macht es dich psychisch krank. Es herrschen große Gefahren, deswegen ist es für uns so wichtig aufzuklären und zu warnen.

Das Projekt weiterentwickeln

SPORT BILD: Wie wollen Sie Ihr Projekt weiterentwickeln?

Voss-Tecklenburg: Ziel ist es, bekanntere Persönlichkeiten zu gewinnen. Wir brauchen in Zukunft weitere Multiplikatoren, Investoren und Repräsentanten für unser Projekt. Bis 2025 soll es in jedem Verband und Verein in Deutschland eine Internet Strategie und Präventionsangebote geben. Hier müssen wir zusammenstehen; der Sport, die Politik und die Wirtschaft. Wir freuen uns sehr über Unterstützung und Zuwachs.

Ausblick auf die Heim-EM

SPORT BILD:

Stephan Möller

Ich bin Stephan, der erfahrene Redakteur und Chefredakteur der Website Motor Kart. Als Experte in der Welt des Motorsports bringe ich streng objektive Berichterstattung und die neuesten Nachrichten zu unseren Lesern. Mit meiner Leidenschaft für Kartrennen und Fachkenntnisse in der Branche garantiere ich hochwertige und relevante Inhalte. Vertrauen Sie auf meine langjährige Erfahrung und meine Liebe zum Motorsport, um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben.

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