Nach Tod des Vaters: Hans Lindberg für Olympia nachnominiert
In einer emotional aufgeladenen Wendung hat sich das Schicksal von Hans Lindberg plötzlich geändert. Nur wenige Tage nach dem Tod seines Vaters erhielt der junge Sportler die Nachricht, dass er für die Olympischen Spiele nachnominiert wurde. Diese Ehre kommt überraschend, da Hans Lindberg zuvor nicht in der engeren Auswahl für die Olympiamannschaft stand. Doch nun hat das Nationale Olympische Komitee entschieden, ihn als Ersatz für einen anderen Athleten zu nominieren. Diese Entscheidung ist umso bemerkenswerter, als Hans Lindberg nun die Chance hat, seinen verstorbenen Vater zu ehren, der immer sein größter Unterstützer war.
Olympia-Chance für Lindberg: Nach Vaters Tod nominiert
Der Rekord-Torschütze der Daikin-Handball-Bundesliga, Hans Lindberg (42), erlebt sein spätes Olympia-Glück. Der Oldie, der bis zum Saison-Ende bei den Füchsen Berlin spielte, wird nun doch Teil des dänischen Aufgebots für die Spiele in Paris sein (ab 26. Juli).
Grund ist der Ausfall eines Team-Kameraden. Mads Hoxer Hangaard (23/Aalborg) brach sich im Vorbereitungs-Trainingslager der Dänen den Knöchel. Trainer Nikolaj Jacobsen (52) hatte für das Olympia-Turnier mit Hoxer eigentlich auf zwei Positionen (Rückraumrechts und Rechtsaußen) geplant.
Lindberg, der gerade erst vor einer Woche aussortiert wurde, auch nicht zu den drei Ersatzleuten gehörte (14 plus 3 Ersatz-Spieler darf jede Nation nach Paris mitnehmen), soll sich nun mit Kiel-Neuling und Reservist Emil Wernsdorf Madsen (23) zusammen fit machen und auf Paris individuell vorbereiten.
Lindberg im Wechselbad der Gefühle
Denn für Lindberg waren die letzten Wochen schwierig. Am 27. Juni verstarb überraschend sein Vater Tomas Erling Lindberg. Der Handballer und seine Familie waren bei ihm, als er einschlief. Zu der Zeit sollte Lindberg eigentlich im Trainingslager mit der Nationalmannschaft sein. Seine Nach-Nominierung kommt deshalb auch für ihn überraschend.
„Es war ein sehr seltsamer Sommer“, sagt Lindberg dem dänischen TV2. „Zuerst wurde mir gesagt, dass ich nicht zum Kader gehöre, dann wurde ich doch noch gefragt, ob ich bei den Trainingslagern dabei sein möchte. Dann änderten sich die Dinge natürlich, als mein Vater starb.“ Lindberg ergänzt: „Natürlich bedeutet es mir sehr viel. Das war eines meiner großen Ziele, aber zuletzt gar nicht mehr in meinen Plänen“.
Lindberg, der in seiner Karriere alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt – er ist Weltmeister, Europameister, Champions-League-Sieger, Europapokalsieger, Meister und Pokalsieger – hat mit Olympia noch eine Rechnung offen. Diese Medaille fehlt dem Ausnahme-Spieler noch.
2008 in Peking und 2012 in London war jeweils schon im Viertelfinale Schluss, 2016 war er nur Ersatz (da gewannen die Dänen Gold) und in Tokio 2021 stand er gar nicht im Aufgebot. Jetzt bei seinen dritten Spielen könnte sich der Traum von Olympia-Gold oder zumindest der von einer Medaille doch noch erfüllen.
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