Joshua Kimmich im ZDF-Film: Es hat ihn fertig gemacht!
Die Impf-Debatte um Joshua Kimmich (29) im Herbst 2021 hatte weitreichende Folgen für den Bayern-Profi. In dem 90-minütigen Film sportstudio reportage: Joshua Kimmich – Anführer und Antreiber spricht Kimmich über seine Erfahrungen während der Corona-Zeit.
Die Quarantäne im Dezember 2021
Im Dezember 2021 war Kimmich noch ungeimpft und saß in Quarantäne. In einer Videoschalte äußerte er sich zur Impfdebatte um seine Person: Am Ende sind wir dahin gekommen, dass es heißt: Es ist die Pandemie der Ungeimpften. Und derjenige, der für die Ungeimpften steht, ist Joshua Kimmich. Also ist auch er für die Pandemie verantwortlich.
Weiter führte er aus: Wo ich mich frage: Ist das meine Aufgabe als Profisportler, Menschen vom Impfen zu überzeugen. Das ist doch die Aufgabe der Politik, der Wissenschaftler, der Experten. Aber doch nicht meine Aufgabe.
Die emotionale Last
Kimmich sitzt in seinem Haus in München, umgeben von Büchern. Er erzählt von der Last, die die Impfdebatte auf ihn ausübte: Das war echt eine brutale Zeit. Wenn du selbst Freunde hast, die einem. ja… Kimmichs Stimme stockt, er kämpft mit den Tränen.
Er dreht die Kamera weg, muss sich sammeln. Kimmich: Also ein Kumpel sagt mir, dass weniger Menschen gestorben wäre, wenn ich mich hätte impfen lassen. Das ist brutal. Wenn du da keine Familie hast, kannst du zerbrechen, klar.
Die Beziehung zu den Bayern
Zerbrochen ist in dieser Zeit auch ein Stück weit die Beziehung zu den Bayern. Kimmich im März 2022: Ich habe mich zu lange alleingelassen gefühlt. Ich bin jetzt fast sieben Jahre im Verein und es gab noch nicht so viele Skandale um meine Person. Da war die erste Talfahrt, da habe ich gemerkt, wie der Verein reagiert hat und bin dementsprechend enttäuscht und auch getroffen.
Und weiter: Ich habe (im August 2021; Anm. d. Red.) mit dem Hintergrund verlängert, mit dem Verein in den nächsten vier Jahren zweimal die Champions League zu gewinnen. Das will ich auch immer noch. Aber trotzdem ist dieses Vertrauensgefühl, was ich davor dem Verein gegenüber hatte, natürlich kaputtgegangen. Ich weiß nie, was an die Öffentlichkeit kommt, wenn ich mit dem einen oder anderen spreche. Ist auch nicht so, dass das Vertrauen über ein, zwei Gespräche wieder aufgebaut werden kann.
Der Rauswurf von Julian Nagelsmann
Auch über den Rauswurf von Julian Nagelsmann (36) bei den Bayern im März 2023 spricht Kimmich. Der Bayern-Star: Dass der Trainer die Kabine verloren hat, kann ich so nicht teilen. Man kann die Entlassung über sportlichen Misserfolg speziell in der Bundesliga rechtfertigen, aber es war jetzt nicht so, dass wir Spieler uns permanent über den Trainer beschwert haben. Ich glaube, man hätte da in der Kommunikation anders vorgehen müssen.
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