Beim Triumph über Chemnitz: Alba-Kapitän brach in der Kabinenhälfte in Tränen aus

Triumph über Chemnitz: Alba-Kapitän Thiemann bricht in Tränen aus

Was für eine Willensleistung von Albas Weltmeister Johannes Thiemann (30) beim Sieg im entscheidenden fünften Basketball-Finale gegen Chemnitz (97:84). Alba kämpft sich ins Finale gegen die Bayern.

Thiemann hatte Spiel vier in Chemnitz am Dienstag angeschlagen beendet, die Patellasehne im Knie bereitete ihm große Probleme. Erst kurz vor Spielbeginn am Donnerstag gab er grünes Licht. Doch das Knie hielt nicht lange.

Weltmeister führt Alba ins Finale

Coach Gonzalez über Thiemann: „Er hatte sich schon umgezogen“ Albas Coach Israel Gonzalez beschrieb nach dem Sieg die Situation in der Kabine zur Halbzeit: „Er konnte sich nicht mehr bewegen, er war raus aus dem Spiel. Er hatte sich schon umgezogen. Und dann, als wir wieder draußen waren und das Match weitergehen sollte, kam er doch noch mal zurück und sagte zu mir: ‚Noch ein letzter Versuch. Ich will es probieren.‘ Unglaublich. Wenn du solche Spieler hast, folgen alle anderen.“

Thiemann schleppte sich sichtbar unter Schmerzen übers Feld. War aber dennoch an den entscheidenden Situationen beteiligt. Als das dritte Viertel begann, lag Alba 48:53 zurück. Als „JT“ nach siebeneinhalb Minuten Spielzeit runterging, hatte er sechs Punkte, zwei Assists und einen Rebound geholt. Und Alba führte 69:68 (38.).

Im letzten Viertel kam der Weltmeister erneut zurück. Alba lag knapp mit 78:79 (35.) hinten. Doch als Thiemann nach fünf Minuten den Court verließ, war das Spiel (96:84) zu Albas Gunsten entschieden. Insgesamt machte Thiemann 14 Punkte in 21 Minuten. Sein Plus-Minus-Wert: unglaubliche +26.

Auch Sportdirektor Himar Ojeda konnte es nicht fassen. „Er war fertig, hat in der Halbzeit geheult. Die Schmerzen, die Enttäuschung. Und dann kam er doch nochmal zurück. Ganz viel Herz“, so der Spanier.

Albas Sportdirektor Himar Ojeda staunte über die Leistung seines Kapitäns Johannes Thiemann. Ojeda ist eigentlich als zurückhaltend bekannt. Nicht so am Donnerstagabend. Nach dem Sieg herzte er jeden Spieler, Thiemann besonders lang. „Ich wollte ihnen meinen allergrößten Respekt für diese Leistung erweisen“, so der Spanier.

Jetzt gegen Bayern: Auf einem Bein! Weltmeister führt Alba ins Finale. Traumfinale perfekt! Alba Berlin ringt Chemnitz nieder, steht im BBL-Endspiel.

Wirklich erholen können sich die Profis, kann sich Thiemann nicht. Schon heute geht es nach München. Dort steht am Sonnabend schon Spiel eins des Finales gegen ausgeruhte Bayern auf dem Programm.

Malte Delow gibt sich kämpferisch. „Wir haben nicht viel Zeit. Aber wenn es ein muss, haben wir noch genug für fünf weitere Spiele im Tank.“