Handball: Nach positiven Crystal-Meth-Proben - Sensations-Urteil im Fall Portner

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Handball: Nach positiven Crystal-Meth-Proben - Sensations-Urteil im Fall Portner

In einem Schockurteil hat das Disziplinarverfahren gegen den ehemaligen Handball-Nationalspieler Markus Portner ein überraschendes Ende gefunden. Der 27-Jährige war im vergangenen Jahr positiv auf Crystal Meth getestet worden und musste sich deshalb vor dem Sportgericht verantworten. Doch anstatt einer langjährigen Sperre oder gar einer lebenslangen Sperre, wie viele erwartet hatten, fiel das Urteil erstaunlich milde aus.

Sensations-Urteil im Fall Portner: SCM-Keeper nach positiver Dopingprobe freigesprochen

Ein Aufatmen beim SC Magdeburg und Keeper Nikola Portner (30)! Das Präsidium der Handball-Bundesliga (HBL) hat den SCM-Keeper überraschenderweise sogar freigesprochen.

Rückblick: Bei einer Dopingprobe am 10. März war nach dem Bundesliga-Spiel gegen die Füchse Berlin (31:28) in einem positiven Dopingtest Portners D-Methamphetamin nachgewiesen worden – auch Crystal Meth genannt. Der Schweizer Nationalkeeper war seit dem 11. April durch das HBL-Präsidium suspendiert, musste demnach von der Couch mitangucken, wie der SCM die Meisterschaft und den DHB-Pokalsieg holte.

Handball: Nikola Portner nach Crystal-Meth-Fund überraschenderweise von Sperre abgesehen

Handball: Nikola Portner nach Crystal-Meth-Fund überraschenderweise von Sperre abgesehen

Seit dem 30. Mai lag der HBL und der Nationalen Antidoping-Agentur (NADA) eine Stellungnahme von Portner vor. Diese umfasste 92 Seiten sowie ein umfangreiches Anlagenpaket. Bis zum 30. Juni hatte die HBL das Ende des Ergebnismanagement-Verfahrens avisiert. Am 25. Juni entschied man sich für den Freispruch.

Ein großer Erfolg für Portner und den SC Magdeburg – wenn auch ein vorläufiger. Nun können nur noch NADA oder WADA den Beschluss des HBL-Präsidiums kippen.

Auf SPORT BILD-Nachfrage bei der NADA hieß es: „Die NADA hat die Entscheidung des Präsidiums der HBL im Fall des Handballers Nikola Portner zur Kenntnis genommen und wird die Begründung der Entscheidung sorgfältig prüfen und bewerten und entscheidet nach Prüfung, ob sie ein Rechtsmittel einlegt.“

Die HBL-Erklärung in Original-Wortlaut:

„Ergebnismanagementverfahren im Dopingfall Nikola Portner abgeschlossen – HBL-Präsidium hebt Suspendierung auf und sieht von Sperre ab“

Köln, 26.06.2024 – Das für das Ergebnismanagementverfahren zuständige Präsidium des Handball-Bundesliga e. V. hat einstimmig entschieden, die am 11. April 2024 aufgrund einer positiven Dopingprobe erfolgte Suspendierung von Nikola Portner mit sofortiger Wirkung aufzuheben.

Die umgehende Suspendierung vom Spiel- und Trainingsbetrieb der Handball-Bundesliga war erforderlich, nachdem bei einer Wettkampfkontrolle ein von der Norm abweichendes Analyseergebnis eine geringfügige Menge Methamphetamin im Urin von Nikola Portner ergeben hatte. In einem derartigen Fall schreibt das anwendbare Regelwerk eine vorläufige Suspendierung zwingend vor.

In einer gerichtlich angeordneten Hausdurchsuchung der Wohnung von Nikola Portner konnten keine Nachweise gefunden werden, die Rückschlüsse auf den Konsum von Methamphetamin zugelassen haben. Das in diesem Zusammenhang durchgeführte Ermittlungsverfahren wurde durch die zuständige Staatsanwaltschaft eingestellt.

Im weiteren Verfahren eingeholte Gutachten unabhängiger und renommierter Doping-Experten bestätigten, dass die im Körper des Athleten nachgewiesene Menge der verbotenen Substanz eine so geringe Dosierung hatte, dass eine aktive Einnahme und eine leistungssteigernde Wirkung ausgeschlossen werden kann und dass weder von einer absichtlichen noch einer verschuldeten Einnahme auszugehen ist. Sondern vielmehr, dass eine unverschuldete Kontamination über einen alternativen, vom Athleten schlüssig dargelegten Weg, weitaus überwiegend wahrscheinlich ist. Das bestätigen auch die abgegebenen Haar- und Urinproben.

Zudem lassen der vom Athleten dargestellte Lebensweg und seine Lebensgewohnheiten, die von vielen, ihn begleitenden Personen bestätigt wurden, den absichtlichen Konsum von Dopingmitteln als sehr unwahrscheinlich erscheinen.

Vor diesem Hintergrund hält es das HBL-Präsidium für weit überwiegend wahrscheinlich, dass weder Absicht noch Verschulden des Athleten vorliegen. Von der Aufrechterhaltung der vorläufigen Suspendierung und einer Sperre des Spielers sieht das zuständige HBL-Gremium ab.

Die Entscheidung des Präsidiums des Handball-Bundesliga e. V. erfolgte einstimmig. Präsidiumsmitglied Marc-Henrik Schmedt, Geschäftsführer des SC Magdeburg und Arbeitgeber von Nikola Portner, war wie bereits bei der vorläufigen Suspendierung des Torhüters weder an der Beratung noch an der Beschlussfassung des Präsidiums beteiligt.

Der Handball-Bundesliga e. V. hat sich gemäß eigener Statuten zur Bekämpfung des Dopings verpflichtet. Hierzu gehört auch die Umsetzung der Anti-Doping-Bestimmungen der Nationalen-Anti-Doping-Agentur (NADA) und Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), des Deutschen Handballbundes und der Internationalen Handball Föderation (IHF).

Heike Meier

Ich bin Heike, ein leidenschaftlicher Experte für Motorsport und Autor auf der Webseite Motor Kart. Als Teil des Teams liefere ich die neuesten Nachrichten aus der Welt des Motorsports mit strenger Objektivität. Meine langjährige Erfahrung und Begeisterung für Kartrennen ermöglichen es mir, fundierte und informative Artikel zu verfassen, die die Leser in die aufregende Welt des Motorsports eintauchen lassen. Meine Liebe zum Detail und meine Fachkenntnisse machen mich zu einer verlässlichen Quelle für alle Motorsportfans, die stets auf dem neuesten Stand bleiben wollen.

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