Olympia 2024: Die Geheimnisse unserer Goldmedaillen (17)

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Olympia 2024: Die Geheimnisse unserer Goldmedaillen (17)

Die Olympischen Spiele 2024 in Paris stehen vor der Tür und die Erwartungen an die deutsche Mannschaft sind hoch. Doch was macht unsere Athleten zu Goldmedaillengewinnern? In dieser Serie möchten wir Ihnen die Geheimnisse unserer erfolgreichsten Sportler offenbaren. Wir recherchieren, wie sie trainieren, wie sie sich ernähren und wie sie mental fit bleiben. Wir sprechen mit den Athleten selbst, ihren Trainern und Experten, um die Faktoren zu identifizieren, die zum Erfolg führen. In unserem 17. Teil dieser Serie werfen wir einen Blick auf die mentalen Strategien, die unsere Athleten an die Spitze bringen.

Olympia: Die Geheimnisse unserer Goldmedaillen

In der Schule holen sie sich schon lange Autogramme von ihr. Auch die Lehrer! Das wird in den kommenden Wochen eher noch mehr werden, denn nun ist Dascha Varfolomeev (17) im Sport-Olymp angekommen. Gold in der Rhythmischen Sportgymnastik bei den Olympischen Spielen, das schaffte vor ihr keine Deutsche.

Dascha Varfolomeev: Die junge Olympiasiegerin mit den atemberaubenden Beinen

Dascha Varfolomeev: Die junge Olympiasiegerin mit den atemberaubenden Beinen

Doch wer ist diese junge Frau, die mit ihren 49 Kilo bei 1,69 Metern fast zerbrechlich wird und Beine hat, die in den Himmel zu wachsen scheinen? 104 Zentimeter sind ihre Beine lang. Top-Model Nadja Auermann (53) werden 112 Zentimeter zugeschrieben bei 171 Zentimetern Körpergröße. Laut einer polnischen Studie ist das weibliche Durchschnittsbein 78,1 Zentimeter lang. „Dünn bin ich von Natur aus“, sagt sie selbstbewusst. „Und essen kann ich auch alles, denn ich trainiere ja viel.“

Ein Traum wird wahr: Die deutsche Goldmedaille in der Rhythmischen Sportgymnastik

Ein Traum wird wahr: Die deutsche Goldmedaille in der Rhythmischen Sportgymnastik

„Ich habe entschieden, 2018 allein nach Deutschland zu gehen. Mein Ziel waren die Olympischen Spiele“, sagt sie mit Gold um den Hals. Was für ein Anblick! Dascha Varfolomeev bei den Olympischen Spielen. Der 9. August 2024, er ist der vorläufige Schlusspunkt einer schier unglaublichen Reise, gekennzeichnet von riesigem Mut, immensem Vertrauen der Eltern und einem unfassbaren Hang zu Leistung.

Die Biografie einer Siegerin: Dascha Varfolomeevs Weg zum Olympia-Titel

Die Biografie einer Siegerin: Dascha Varfolomeevs Weg zum Olympia-Titel

Als Deutschland das Sommermärchen 2006 feiert, macht es sich Dascha, so der russische Kosename ihres offiziellen Vornamens Darja, noch im Bauch von Mutter Tatjana gemütlich. Als sie wenig später, am 4. November, in Barnaul, einer 600000-Einwohner-Stadt im Westen Sibiriens, das Licht der Welt erblickt, hat ihre Mutter längst ihre Karriere beendet.

Die Kniescheibe. Varfolomeev zeigt stolz ihre Gold-Medaille. Drei Jahre später macht sie ihrer Tochter ihren Sport schmackhaft: Rhythmische Sportgymnastik. Was Varfolomeev nervt: „Ich wollte besser werden, aber in Russland sind die Chancen, von einer Kleinstadt an einen Stützpunkt der Nationalmannschaft zu gehen, nicht so gut.“

So fiel 2018 der Entschluss, die Heimat zu verlassen und in ein anderes Land zu gehen. Ihre Mutter schickte ein Video an den Deutschen Turner-Bund. Deutschland deshalb, weil in Aschaffenburg Opa Alexander lebt. Der hat ebenso einen deutschen Pass wie seine Tochter, Daschas Mutter Tatjana.

Und so nimmt eine Entwicklung ihren Lauf, die nun gekrönt wurde. Nach dem ersten WM-Titel 2022 mit den Keulen folgten fünf weitere an allen Handgeräten und im Mehrkampf vor einem Jahr. Der Stempel „Topfavoritin“ haftete ihr nunmehr an. Zurecht.

Und sie konnte damit umgehen. Dem Druck, an dem viele gestandene Athleten zerbrechen, hielt sie Stand. Mit 17 Jahren! „Mit jedem Wettkampf, mit noch mehr Trainingseinheiten und mit höchster Konzentration verschwinden der Druck und die Fehler“, sagte sie.

Und privat? Ist sie ein vielseitig interessierter Teenager. Sie liebt ihren Chihuahua Tori, zeichnet gern und geht ger spazieren. Malen nach Zahlen hat für sie einen besonderen Reiz. „Das regt die Kreativität an und beruhigt vor dem Training oder Wettkampf“, sagte sie einmal.

Aber die Hauptrolle spielt der Sport. Für den wurde ein Schuljahr auf zwei Jahre gestreckt. „Ich machte nur die Hauptfächer wie Mathe, Englisch und Deutsch, ein bis zwei Stunden pro Tag. Dann wiederholt sie nach Olympia die zehnte Klasse.

Nachdem sie nun alles erreicht hat, könnte sie ja eigentlich aufhören. Was reizt sie so an der Gymnastik, dass sie bis Los Angeles 2028 weitermachen will? „Es kann immer noch schöner, noch besser werden. In unserem Sport gibt es immer Raum für Verbesserungen.“

Sprach's und wird sich beim Stadtbummel zum Eiffelturm am Sonnabend mit der Familie sicherlich ein Mochi-Eis gönnen. Das mag sie besonders. „Meine Eltern, mein Bruder, die Großeltern, alle sind da“, freut sie sich. Inzwischen ist die Familie längst in Deutschland vereint. Vater Dmitri und Bruder Alexander kamen 2022, Mutter Tatjana pendelt noch.

Und mit Margarita Kolosov (20) hat sie auch eine enge Freundin gefunden. Die wurde sensationell Vierte, war aber trotzdem traurig. Dascha: „Schade für sie, denn der 4. Platz tut am meisten weh. Marga hat alles gegeben. Ich wohne mit ihr zusammen, ich bin immer bei ihr. Ich sehe, was sie jeden Tag leistet.“ Nicht zuletzt gibt sie dann fast eine Art Versprechen ab, für die Konkurrenz kann es eine Drohung sein: „2028 turnen wir hoffentlich zusammen in Los Angeles und dann holt sie das Ding.“

Kerstin Fischer

Als Experte für Motorsport bei Motor Kart bin ich Kerstin stets bestrebt, unseren Lesern die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit fundiertem Wissen und Leidenschaft für die Welt des Motorsports liefere ich spannende Einblicke und Analysen. Vertrauen Sie auf meine Expertise, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben und die faszinierende Welt des Motorsports zu erleben.

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