Olympia 2024: Unser Handball-Wunder – Diese Lautstärke? Noch NIE zuvor erlebt.

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Olympia 2024: Unser Handball-Wunder – Diese Lautstärke? Noch NIE zuvor erlebt.

Die Olympischen Spiele 2024 in Paris stehen bevor und Deutschland hat bereits Grund zur Freude. Unser Handball-Team hat sich sensationell für das prestigeträchtige Turnier qualifiziert und begeistert mit seiner atemberaubenden Leistung. Doch was wirklich aus den Socken haut, ist die Lautstärke, die unsere Jungs in der Halle erreichen. Es ist ein unerhörter Lärmpegel, der bisher in keiner Olympiade erreicht wurde. Wir sprechen hier von Rekorden, die gebrochen werden und von einer unglaublichen Atmosphäre, die die Spieler und Zuschauer gleichermaßen elektrisiert. Die Frage aller Fragen bleibt jedoch: Wie konnte es unser Team schaffen, diese grenzenlose Energie zu entfesseln?

Olympia: Handball-Wunder - Eine Lautstärke, die Geschichte schreibt

Ist das wirklich passiert? Das kann nicht passiert sein – eigentlich. Unsere Handballer gewinnen ein olympisches Viertelfinale, das verloren war. Hört sich unglaublich an, klingt kitschig – ist historisch. Ein Stück olympische Handball-Geschichte.

Das sorgt auch bei mir für Puls, Adrenalinschübe und Schweißflecken. Mein Handy klingelt und summt durchgehend. Ich lasse es geschehen, weil ich das selbst erst einmal auf die Kette kriegen muss.

Sechs Sekunden vor dem Ende ein Tor hinten, Ball beim Gegner Frankreich. Alles klar? Von wegen! Ich bin dabei, als Renars Uscins uns gegen Frankreich mit dem Buzzer-Beater erst in der Verlängerung und Minuten später ins Halbfinale gegen Spanien wirft.

Renars Uscins - der Unbekannte, der Geschichte schreibt

Renars Uscins - der Unbekannte, der Geschichte schreibt

Renars wer? Uscins, den sollten Sie kennen! Renars Uscins im Zweikampf mit Frankreichs Hugo Descat Foto: Getty Images

Vor zwei Jahren flüchtet er aus Magdeburg nach Hannover, wird dort unter Ex-Bundestrainer Christian Prokop erst gestandener Bundesliga-Profi, ehe er im letzten Sommer als Kapitän der U 21 mit Deutschland Weltmeister wird. Zusammen übrigens mit David Späth, der sich mit Andi Wolff im Kasten herrlich ehrlich ergänzt und die französischen Superstars zur Verzweiflung bringt.

Aber zurück zu Uscins, der mich nicht ruhig sitzen lässt. Wenn nichts geht – Renars geht ab. Dieser 22-jährige junge Mann stellt sich und macht Spaß, lässt sich weder von der Härte der Franzosen noch den Pfiffen der Fans einschüchtern oder gar beeindrucken.

Ein Stück Handball-Geschichte

Ein Stück Handball-Geschichte

Sieht wohl auch der Handball-Gott so, der ein Herz für Renars haben muss. Oder warum ahndet er den Kopfschubser von Dika Mem gegen Uscins nicht mit Rot? Weil er sich für Mem eine gemeinere Strafe ausgedacht hat.

Mem, der beim FC Barcelona ein Vielfaches dessen kassiert, was Uscins in Hannover monatlich überwiesen bekommt, stürzt mit seinem Blackout-Fehlpass sechs Sekunden vor dem Ende die Franzosen ins Tal der Tränen – der Olympia-K.o. Und Uscins? Der ist Nutznießer, gleicht aus und sorgt für die Extra-Time.

Und all das nach 60 aufregenden und stimmungsvollen Minuten. 30 000 Zuschauer im Fußballstadion des OSC Lille, die spätestens beim Absingen ihrer Marseillaise on Fire sind. Solch eine Lautstärke ist mir in 22 Jahren Nationalmannschaft noch NIE an und in die Ohren gekommen. Weder bei der WM 2007, noch zuletzt der Heim-EM im Januar.

Laut und Gänsehaut – und eine deutsche Mannschaft, die endlich das umsetzt, was Bundestrainer Alfred Gíslason seit Monaten in ihr sieht.

Die Mannschaft kämpft

Die Mannschaft kämpft

Die junge Mannschaft kämpft, steht auch nach Rückschlägen auf. Die Bank unterstützte jeden. Niemand ist sich zu schade, den eigenen Körper für den Kollegen in den Weg zu stellen. Selbst auf die Gefahr, Schmerzen und blaue Flecken zu lassen.

Die Mannschaft ist gewachsen, hat gelernt. Ja, sie macht immer noch Fehler, die manchmal zum Haare raufen sind (wenn ich welche wachsen lassen würde) und mich aufstöhnen lassen. Aber sie kämpft, angeführt vom nimmer müden Johannes Golla – mit Herz, Leidenschaft und dem eingebläuten Wissen, dass sie es kann. Gegen jeden Gegner.

Das Problem, während ich noch Stunden oder sogar Tage brauche dieses Spiel zu verarbeiten, müssen Renars, David, Golli & Co. Freitag schon wieder ran. Gegen Spanien.

Wenn ich einen Wunsch frei habe, dann den: Bitte nicht wieder so spannend, sondern von vorne weg ins Finale!

Ein historischer Abschied

Ein historischer Abschied

Ach, und da war noch etwas Historisches, was ich nicht vergessen werde. Ich durfte dabei sein, als der beste Handballer der Welt, Nikola Karabatić (40), seine Karriere beendet. Und ausgerechnet gegen Deutschland.

Das Land, in dessen Liga er vier Jahre erfolgreich spielte, dessen Sprache er fließend spricht. Knapp 20 Jahre habe ich auch seinen Werdegang begleitet, oft mit ihm gesprochen, oft seine Klasse als Gegner verflucht. Er war und ist ein Weltstar ohne Allüren. Ein Mann von Welt und einer, der nicht vergisst.

Nach den vielen Fragen der französischen Kollegen sieht er mich um kommt strahlend auf mich zu, auch wenn sein Presse-Chef das nicht wollte. Dabei hat er gerade verloren, seine Karriere beendet. Niko bedankt sich, sagt „Merci für alles. Vielen Dank“. Ich bin überwältigt – das emotionale Ende eines unglaublichen Handball-Tages.

Stephan Möller

Ich bin Stephan, der erfahrene Redakteur und Chefredakteur der Website Motor Kart. Als Experte in der Welt des Motorsports bringe ich streng objektive Berichterstattung und die neuesten Nachrichten zu unseren Lesern. Mit meiner Leidenschaft für Kartrennen und Fachkenntnisse in der Branche garantiere ich hochwertige und relevante Inhalte. Vertrauen Sie auf meine langjährige Erfahrung und meine Liebe zum Motorsport, um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben.

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