Paralympics: Im Taekwondo! Ein Medaillengewinn für das Flüchtlings-Team
Bei den Paralympics in Tokyo gab es einen großen Erfolg für das Flüchtlings-Team, das erstmals in der Geschichte der Spiele an den Start ging. Im Taekwondo-Wettbewerb sicherte sich ein Athlet des Teams eine Medaille, was für die gesamte Mannschaft und die Flüchtlinge weltweit ein wichtiger Erfolg ist. Dieser Triumph ist nicht nur ein sportlicher Erfolg, sondern auch ein Zeichen der Hoffnung und des Durchhaltevermögens für Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Gewalt geflohen sind. Wir gratulieren dem Flüchtlings-Team zu diesem großartigen Erfolg und wünschen den Athleten weiterhin viel Erfolg bei den Paralympics.
Paralympics: Afghanische Taekwondo-Sportlerin holt Medaille für Flüchtlingsteam
Sie möchte die ganze Welt umarmen! Die gebürtige Afghanin Zakia Khudadadi (25) hat in Paris im Taekwondo (K44-47-kg-Wettbewerb) die erste Medaille für das paralympische Flüchtlingsteam geholt.
Noch in Tokio war die Para-Athletin bei der Abschlusszeremonie die Fahnenträgerin für Afghanistan. Dort hatte sie 2021 nur wenige Tage nach ihrer Flucht aus Afghanistan den neunten Platz belegt.
Ein starkes Zeichen für Freiheit und Gleichheit
Khudadadi nach ihrem Bronze-Coup: „Ich möchte diese Medaille der ganzen Welt schenken. Ich hoffe, dass es eines Tages in meinem Land Freiheit geben wird, für die ganze Welt, für alle Mädchen, für alle Frauen, für alle Flüchtlinge auf der Welt. Und dass wir alle darauf hinarbeiten, für Freiheit und Gleichheit.“
Die Afghanin Zakia Khudadadi (l.) in ihrem Kampf gegen die Türkin Nurcihan Ekinci Foto: IMAGO/AFLOSPORT
Was für ein starkes Zeichen. In ihrer Heimat ist nach der erneuten Taliban-Machtübernahme der Leistungssport für Frauen grundsätzlich verboten. Aber nicht nur deswegen floh Khudadadi nach Frankreich.
Von der Bedrohung zum Erfolg
Die Medaillengewinnerin: „Ich wurde in meiner Heimat wegen meiner Behinderung mit dem Tod bedroht und dachte sogar an Selbstmord. Was mich aber auszeichnete, war genau diese Behinderung. Als ich in den Spiegel schaute, wusste ich zwar, dass mir eine Hand fehlte, aber ich stellte sie mir stattdessen lieber eine eiserne Hand vor. Sie gab mir das Gefühl, nicht aufzuhalten zu sein.“
Verrückt: Erst zwei Monate vor den Wettkämpfen in Paris erfuhr die Afghanin vom International Paralympic Committee (IPC), dass sie für das Flüchtlingsteam starten dürfte.
Ein neues Zuhause in Frankreich
Der Jubel über ihre Bronze-Medaille war im Grand Palais besonders beim französischen Publikum riesengroß. Längst wird Khudadadi in unserem Nachbarland als Französin angesehen.
Die Taekwondo-Kämpferin rückblickend: „Als ich nach Frankreich floh, musste ich ganz von vorn anfangen. Es war unglaublich schwierig. Ich konnte die Sprache nicht und war von meiner Familie getrennt, die ja noch in Afghanistan lebte. Jetzt habe ich wirklich Fortschritte in der Sprache gemacht und stehe mit mehr Leuten in Kontakt. Ich bin so glücklich.“
Erst recht als frischbackene Bronze-Medaillengewinnerin.
Schreibe einen Kommentar