Paralympics: Jetzt äußert sich die deutsche Kontrahentin von Trans-Frau Valentina Petrillo
Die Paralympics haben dieses Jahr für viel Aufsehen gesorgt, insbesondere durch die Teilnahme von Trans-Frau Valentina Petrillo. Die italienische Leichtathletin sorgte für Kontroversen, als sie bei den Weltmeisterschaften der Behinderten in Dubai startete. Jetzt äußert sich die deutsche Kontrahentin von Petrillo, die Leichtathletin Alina Nicolaisen, zu dem Thema. In einem Exklusiv-Interview spricht Nicolaisen über ihre Erfahrungen und Gedanken zu der umstrittenen Teilnahme von Trans-Frauen bei den Paralympics.
Paralympics: Deutsche Kontrahentin von Trans-Frau Valentina Petrillo über die körperlichen Vorteile
Es wird eines der großen Themen bei den Paralympics, die am 28. August in Paris beginnen! Bei den Frauen startet Valentina Petrillo (50) in der Leichtathletik über 200 und 400 Meter. Problem: Petrillo (sehbehindert, maximal fünf Prozent Sehkraft) hieß ursprünglich Fabrizio, ist zweifacher Vater und war bis vor fünf Jahren ein Mann. Dann begann der Italiener eine Hormon-Therapie und startet nun als Frau.
Was sagt Petrillos deutsche Konkurrentin? Katrin Müller-Rottgardt (42) zu SPORT BILD: „Grundsätzlich soll im Alltag jeder so leben, wie er sich wohlfühlt. Im Leistungssport finde ich es aber schwierig. Sie hat lange als Mann gelebt und trainiert, da steht im Raum, dass da körperliche Voraussetzungen anders sind als bei jemandem, der als Frau zur Welt kam. Sie könnte somit Vorteile haben.“
Wahrscheinlich werden beide über 200 Meter gegeneinander antreten. Wie schon bei der WM 2023 auch in Paris. Müller-Rottgardt: „Da kamen wir vor ihr ins Ziel, aber da mein Guide das Bändchen, das uns verbindet, zu früh losließ, wurden wir disqualifiziert. Nur deshalb bekam Valentina Bronze, wie auch über 400 Meter. Sie läuft also keinesfalls alles in Grund und Boden.“
War mal ein Mann, startet jetzt aber als Frau: Valentina Petrillo
Foto: Getty Images
Welchen Eindruck hat Müller-Rottgardt von der Trans-Frau, die auch über 100 Meter und im Weitsprung startet? „Für mich war das gar nicht im Fokus, da es mich nicht beeinträchtigt hat. Ich hatte das auch gar nicht mitbekommen, denn ich habe sie ja nicht sehen können. Erst nach dem Lauf wurde darüber gesprochen, dass sie wohl sehr maskulin aussieht. Ich kann das ja nicht beurteilen.“
Was wünscht sie sich für eine Entscheidung? „Wie mit solchen Fällen umgegangen wird, müssen höhere Stellen entscheiden. Die Gesellschaft ist offener geworden, daher wird es wohl öfter vorkommen. Ich wünsche mir eine klare Position des internationalen Verbandes im Sinne für uns Athleten.“
Die Diskussionen werden weitergehen in Paris.
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